Max Küng: Wir kennen uns doch kaum

Der Rowohlt-Verlag hat das schon ganz clever gemacht. Schon allein wegen des Buches an sich – es handelt sich zwar um ein Taschenbuch, aber es hat einen festen Einband, der schlicht, aber recht edel bedruckt ist.
Der Klappentext zu Max Küngs Roman „Wir kennen uns doch kaum“ liest sich zudem recht gut, und es klingt auch spannend.
Es geht nämlich um Moritz und Meta. Er wohnt in der Schweiz, die in Berlin. Sie kennen sich kaum und beginnen, sich SMS zu schreiben. Viele SMS.
Ein Jahr später erst treffen sie sich in Berlin.

Ohne zu viel zu verraten: Aber seltsamerweise stellt sich heraus, dass der Verlag auf dem Rücktitel das Ende der Geschichte erzählt.
Denn es läuft im Roman alles auf dieses Treffen in Berlin hinaus.
Was der Roman aber nicht ist: eine bloße Sammlung von SMS. Das bloße Hin- und Herschreiben. Das hätte man denken können, wenn man die Inhaltsangabe liest. Aber Max Küng hat auch eine Geschichte drumherum beschrieben. Wir erfahren, was Moritz und Meta in ihren jeweiligen Lebenswelten erleben, wie sie denken und fühlen, auch abseits des Schriftverkehrs.
So fehlt dem Roman dann auch ein wenig der Drive, gerade das erste Drittel zieht sich ein wenig dahin, ist zudem recht spröde geschrieben. Das Lesevergnügen kommt erst später. Ganz am Ende bleibt ein eher nüchternes Fazit: nett.

Max Küng: Wir kennen uns doch kaum
ro ro ro, 286 Seiten
5/10


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