FR 26.02.2016 | 23.30 Uhr | ZDF
Schade, Maxim Biller macht den Spaß am „Literarischen Quartett“ im ZDF kaputt. Seine Art zu streiten, ist – gelinde gesagt – schwierig.
Streit ist gut, Streit ist wichtig. Und natürlich ist es für eine Diskussionssendung unerlässlich, dass sich die teilnehmenden Personen nicht einig sind. Aber diese Meinungsverschiedenheiten sollten auf einer Ebene stattfinden, dass man sich immer noch in die Augen schauen kann, dass es immer noch irgendwie grundsympathich ist.
Vielleicht war das der Erfolg von Marcel Reich-Ranicki. Er polterte herum, er stritt sich, er stand zu seiner Meinung – dass er aber beleidigte, das kam nur selten vor. Und wenn, dann knallte es ordentlich im Karton.
Man erinnere sich nur an Sigrid Löffler, die einst das Quartett verließ, weil Ranicki sie persönlich anging.
Maxim Biller scheint dagegen ständig zu beleidigen. Die meisten Büchern scheint er so richtig scheiße zu finden, und wenn andere das gut finden, findet er die anderen auch scheiße – und lässt es die Kollegen auch spüren.
Es macht keinen Spaß, Biller zuzuhören. Er argumentiert permanent hart. Sehr hart an der Grenze zur Bösartigkeit. Christine Westermann (war diesmal krank) ist bisher in jeder Sendung von ihm angegangen worden, und es schien, als treffe sie das auch immer wieder. Gast Eva Menasse schien am Freitag ebefalls schwer genervt als Billers Hasstiraden.
Wie gesagt: Kontroversen müssen sein. Aber bei einer Literaturdiskussion darf der Streit gern ein wenig niveauvoller ausfallen und nicht so fies wie es Biller viel zu oft tut.
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