Nikolaus Breuel: Schlossplatz, Berlin

Eine Badelandschaft für Berlin. Das braucht die Hauptstadt unbedingt, und auf dem Schlossplatz in Mitte wird sie nun gebaut. Die Eröffnung ist bereits geplant, aber es kommt zu Problemen. Alles verzögert sich.
Für den Bundestagsabgeordneten Rödel ist das ein Dauerthema. Wie auch die verschiedenen Weltkrisen. Was wird aus Griechenland? Was ist mit Zypern?
Ein ewiger Kreislauf, ewige Debatten – es nimmt alles einfach kein Ende.

Mit „Schlossplatz, Berlin“ hat Nikolaus Breuel eine Story mit ganz großem Potenzial geschaffen. Auf dem Buchrücken darf immerhin Volker Schlöndorff raunen, dass es sich hierbei um die Steilvorlage für das deutsche „House of Cards“ handele.
Nein, das nun doch nicht. Wobei es auch albern ist, immer das deutsche Pendant von irgendwas zu sein.
Aber davon mal abgesehen: Der Autor hat aus seiner großen Story leider keinen großen Roman verfasst.
Leider ist es so, dass zwei Drittel des Romans furchtbares Geschwurbel ist. Der Bundestagsabgeordneter führt ein Selbstgespräch, unterbrochen von Kapiteln, die über ihn erzählen. Das aber immer sehr spröde, oft seltsam zusammenhanglos – und, ja sogar uninteressant.
Was hätte daraus ein explosive Politstory entstehen können – ist es leider nicht geworden. Auch wenn die Anspielung auf den BER bei der Badelandschaft gegen Ende durchaus neckisch ist und es überhaupt gegen Ende ein wenig mehr Hand und Fuß bekommt, was Breuel da erzählt.
Alles in allem: wirklich schade.

Nikolaus Breuel: Schlossplatz, Berlin
dtv, 277 Seiten
3/10


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Kommentare

2 Antworten zu „Nikolaus Breuel: Schlossplatz, Berlin“

  1. Beatrix Petrikowski

    Für mich war es ein bemerkenswerter, durchaus skurriler Roman und eine gelungene Persiflage mit vielen Denkanstößen. So unterschiedlich kann ein Buch bewertet werden.

  2. RT

    😀 Ja, das stimmt.

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