The Big Short

2008 ist die Blase zerplatzt. Die Immobilienhändler haben sich gewaltig verspekuliert, und nun fallen die Kurse ins Bodenlose. Die Folge: tausende Entlassungen. Millionen Menschen verlieren Hab und Gut.
Ein Schock. Aber auch eine Überraschung? Für einige Experten nicht.
Und davon handelt „The Big Short“. Denn wer bis jetzt nicht genau wuste, was denn damals passiert ist, bei dieser Wirtschaftskrise des Jahres 2008, der sollte sich diesen Film ansehen. Denn dort wird vieles erklärt – und das sogar recht anschaulich.

Hedgefonds-Manager Michael Burry (Christian Bale) erkennt, was andere Experten nicht sehen wollen: Er prognostiziert das Platzen der Immobilienblase und das Zusammenbrechen der Wirtschaft. Und das schon 2005.
Aber klar, keiner will ihm glauben.
Also macht er es ganz anders: Er wettet gegen das Finanzsystem – durch Shortings, also Leerkäufe von Aktien großer Häuser wie der Deutschen Bank oder Goldman Sachs.
Da ist er nicht der einzige. Mehrere Gruppen von Managern sind dem großen Knall auf der Spur.

Klingt kompliziert, und das ist es in diesem Fall auch. Aber Adam McKay und das Team von „The Big Short“ schaffen es, das dem Publikum recht gut zu erklären. Und das durch einen einfachen Kniff. Wird es zu kompliziert, dann fällt das auch dem „Erzähler“ Greg Lippmann (Ryan Gosling) auf. Dann gibt es zwischendurch ein Erklärstück, in dem recht anschaulich an vergleichbaren Beispielen erklärt wird, welcher Vorgang, welche Begriffe gerade unklar sind.
Sehr intelligent gemacht und hilfreich.
Es ist ganz sicherlich nicht so, dass man immer im Detail alles versteht, was da vor sich geht, aber immerhin macht der Film es möglich, dass man die ganze Thematik mindestens grob kapiert.
Mit Ryan Gosling, Christian Bale, Steve Carell und Brad Pitt ist zudem großes Personal an Bord. Alle spielen sie Manager, die an der Situation verzweifeln. Die wütend sind, die entsetzt sind, die handeln wollen – und ei es nur zum eigenen Vorteil.
Das sind übrigens auch die Emotionen, die der Zuschauer hat. Es gibt einige witzige Augenblicke, bei denen einem aber schnell das Lachen im Hals steckenbleibt. Man wird wütend, man ist entsetzt darüber, wie betrügerisch, wie blauäugig die Wirtschaftsspezialisten vorgangen sind. Und wohl immer noch und wieder vorgehen.
Ein wichtiger Film.

The Big Short
USA 2015, Regie: Adam McKay
Paramount, 131 Minuten, ab 6
8/10


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