Schulz & Böhmermann

SO 10.01.2016 | 22.45 Uhr | zdf_neo

„Roche & Böhmermann“ ist Geschichte. Schon lange. Nach zwei Staffeln bei zdf.kultur zerbrach die Moderationspartnerschaft zwischen Charlotte Roche und Jan Böhmermann. Das war schade, denn „Roche & Böhmermann“ war cool. So ganz anders als andere Talkshows. Sie luden sich Gäste ein, um zu plaudern oder zu pöbeln oder zu ignorieren. Dazu ein sehr gelungener minimalitischer Style in den Einspielfilmen, im Vorspann und der Musik.
Nach dem Aus wurde es still um die Sendung – bis jetzt.

Am Sonntagabend lief die Neuauflage „Schulz & Böhmermann“ bei zdf_neo. Und die Premiere war gut und schlecht – alles beides. So wie immer eigentlich. Denn so genial die beiden und die Sendung ist. Jede von ihnen hatte – und so war es auch diesmal – langweilige Momente, die von wirklich unterhaltsamen und großartigen abgelöst worden ist. Um dann wieder lahm zu werden.

Während Roche die fraulich-erotisch-naive Nummer in die Show brachte, war es hier Olli Schulz`ehrliches Interesse an den Leuten. Was manchmal dazu führte, dass er selbst sehr viel redete.
Die schönen Einspieler mit William Cohen, der die Gäste vorstellte, gibt es nicht mehr, stattdessen werden Texte von Sybille Berg eingespielt und dazu der jeweilige Gast in Großaufnahme gezeigt. Auch das ist lustig, machte aber damals noch mehr Spaß.

Ansonsten das übliche Chaos. Lustige, oberflächliche, streitbare, manchmal auch ernsthafte Gespräche. Arzt-Hochstapler Gert Postel gab Psycho-Analysen, um sich dann von Böhmermann belehren zu lassen, dass er ja gar kein Psychologe sei. Jörg Kachelmann berichtete von vielen Hakenkreuzen im Mannheimer Knast. Dazu Drehbuchautorin Anika Decker und Rapper Kollegah.

Irgendwie bleibt am Ende von „Schulz & Böhmermann“ eine seltsame Leere zurück. War das jetzt gut? War es schlecht? Hat sich die Stunde zu schauen gelohnt? Oder doch eher belanglos?
Vermutlich: viermal ja.


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