Stonewall

Danny Winters (Jeremy Irvine, könnte ein Sohn von Patrick Swayze sein) kommt aus der Provinz nach New York – in die Christopher Street. Er musste weg, sein Vater hat ihn gewissermaßen verstoßen, nach dem er rausgefunden hat, dass sein Sohn schwul ist.
Nun also muss er sich in der Großstadt zurechtfinden. Er lernt eine Gruppe Jungs kennen. Es sind Stricher, Dragqueens – Freunde. Sie haben kein Dach über dem Kopf, und irgendwie müssen sie sich zurecht finden.
Treffpunkt ist eine Bar namens „Stonewall“, unterwandert von der Mafia, und immer wieder gibt es dort Übergriffe der Polizei. Schickane. Prügeleien.
Die Stimmung hitzt sich mehr und mehr auf, und eines Tages fliegen Steine.

Diesmal lässt es Roland Emmerich mal nicht knallen. Diesmal erzählt er in einem Drama, was 1969 auf der Christopher Street passierte und dazu führte, dass es seit 1970 immer im Sommer in vielen Orten der Welt der CSD gefeiert wird. „Stonewall“ erzählt also eine gesellschaftlich-politisch wichtige Geschichte. Denn Ende der 60er war es keineswegs so, dass Homosexualität anerkannt war. Damals durfte an Schwule nicht mal Alkohol ausgeschenkt werden, auch auch immer.
Allerdings hätte Emmerich für seinen Film etwas weniger in die Klischeekiste greifen können. Da kommt also der hübsche, naive Junge aus dem Dorf in die Stadt und blüht dort auf. An sich nett, aber irgendwie dann zu nett. Auch die Jungs, die sich dort rumtriben, bedienen Klischees. Andererseits: Vermutlich ist es 1969 tatsächlich so gewesen, dass man diese Leute dort hätte antreffen können.
Ansonsten ist „Stonewall“ interessant und spannend, man fiebert mit, manche Handlungen erscheinen zweifelhaft, und die Rührseeligkeit darf natürlich auch nicht fehlen. Unterhaltsam allemal.

Stonewall
USA 2015, Regie: Roland Emmerich
Warner, 129 Minuten, ab 12
7/10


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