Für manche unüberwindbar: ein Supermarkt-Drehkreuz

Was würde ich tun, wenn ich einen Tag lang Politiker wäre? Was gefällt mir an meiner Stadt? Was gefällt mir nicht?
Wie behinderte Menschen diese Fragen beantworten, darum drehte sich eine Veranstaltung im Saal der Caritas in Oranienburg, die ich neulich moderiert habe.
Dort ging es darum, dass die Menschen, die in der Caritas-Werkstatt oder in den Betrieben der Lebenshilfe arbeiten, erzählen, was sie so beschäftigt.

Einiges von dem, was sie erzählten, war mir bereits bewusst. Anderes hatte ich nicht so auf dem Schirm.
Sie erzählten von Gewalt. Physisch und psychisch. Und der Angst, die daraus resultieren kann. Davon, dass man sie besser schützt, ihnen mehr zur Seite steht und ganz grundsätzlich einen besseren Umgang mit ihnen hat.
Natürlich ging es um den Zustand der Straßen, um Bordsteine, um volle Busse, um zu selten fahrende Busse. Aber auch um die Drehkreuze in den Supermärkten. Da kommen Rollstuhlfahrer nicht durch.
Sie fordern mehr Lohn, denn sie bekommen nur sehr wenig Lohn in den Werkstätten, vom Mindestlohn sind sie Lichtjahre entfernt.
Sie möchten, dass die Ämter ihre Schreiben in einfacherem Deutsch verfasst – ein Problem, das alle Menschen haben: Das Geschwurbel von Behörden muss manchmal regelrecht entschlüsselt werden.

Der Landtagsabgeordnete Björn Lüttmann (SPD), der Behindertenbeauftragte, sowie Vertreter von Caritas und Lebenshilfe hörten sich das alles an, wollen sich kümmern oder erläuterten, warum offenbar manche Dinge sind, wie sie sind.
Und versprachen, dass es eine zweite solche Runde geben wird. Diese Veranstaltung war jedenfalls ein guter Anfang.


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