Nächstes Mal geht es wieder um richtige Probleme

Vorerst letzter Akt im Streit um Detlef Reckin – Kremmener Ortsbeirat hat neue Spitze

MAZ Oberhavel, 4.11.2015

KREMMEN.
Detlef Reckin hat seinen eigenen Putsch nicht miterlebt. Er hat im Urlaub erfahren, dass er nicht mehr Ortsvorsteher von Kremmen ist. Auch Andreas Kretzschmar ist seinen Stellvertreterposten los. Die SPD ist am Montagabend mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit durch die sechs Stimmen aller weiteren Mitglieder des Gremiums aus den Spitzenpositionen gedrängt worden. Alle Wahlen in dieser Sitzung gingen mit 6:2 Stimmen zu Ende, die SPD mit war zwei Mitgliedern im Gremium vertreten.

Zunächst ist Detlef Reckin abgewählt worden. Eckhard Koop (parteilos) hatte bei seiner Wahl keinen Gegenkandidaten. In einer kurzen Rede wies er darauf hin, dass er bei der Kommunalwahl die meisten Stimmen erhalten habe. „Ich nehme die Wahl gerne an.“ Er hofft auf eine gute Zusammenarbeit, warnt aber schon mal die, die eine Blockadehaltung haben. „Ich will die Bevölkerung informieren, wer hier den Hemmschuh auslegt“, sagte er am Montagabend.

Die Abwahl fand statt, weil die CDU-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung Detlef Reckin das Vertrauen als Orts- und Stadtverordnetenvorsteher entzogen hatte. Hintergrund sind nach Ansicht der CDU nicht eingehaltene Absprachen.

Für Irritationen im Rathaussaal sorgte, dass vor der Wahl des stellvertretenden Ortsvorstehers die Sitzung unterbrochen worden ist. Bis auf Andreas Kretzschmar und Margareta Ganschow (SPD) verließen alle Abgeordneten den Saal, um sich zu besprechen. „Wir machen keine Absprachen“, kommentierte Kretzschmar den Vorgang süffisant. Schließlich ist Heidi Sommer (Linke) dafür vorgeschlagen worden. Bei der Kommunalwahl 2014 erhielt sie nach Koop die zweitmeisten Stimmen. Auch bei dieser Wahl stimmten sechs Abgeordnete dafür, zwei dagegen.

Die Kremmener hoffen nun, dass sich die Politiker nun wieder mit den eigentlichen Problemen befassen. „Wir haben ganz andere Sorgen“, beschwerte sich ein anwesender Einwohner zu Beginn der Sitzung. „Wir haben uns zu lange mit uns selbst beschäftigt“, findet auch Andreas Kretzschmar (SPD). „Alles andere ist in den Hintergrund getreten, wir müssen uns nun wieder Gedanken machen, wie es mit der Schule, den Kitas, dem Straßenbau, dem Klubhaus und den Flüchtlingen weitergeht“, sagte er. „Das hat im Moment keiner auf dem Schirm.“


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