Live & direkt: Sarah Connor und die Flüchtlinge

DO 15.10.2015 | 17.30 Uhr | joiz

Wie man’s macht, macht man’s falsch.
Viele ach so schlaue Leute fragen ja immer gerne, warum denn nicht mal die reichen Promis Flüchtlinge bei sich aufnehmen, anstatt immer nur drüber zu reden.
Die Sängerin Sarah Connor macht das jetzt tatsächlich. Sie hat eine syrische Flüchtlingsfamilie bei sich aufgenommen. Und das ist nun auch nicht richtig, wenn man die Kommentare dazu hört.

Am Donnerstag ist beim Social-TV-Sender joiz darüber gesprochen worden. Nun könnte man natürlich sagen: Toll, dass die Sarah das macht. Die tut wenigstens was. Und redet nicht nur.
Aber nein. Stattdessen heißt es: Na, macht sie das nur, um sich ins Gespräch zu bringen? Bringt sie vielleicht bald eine neue CD raus? Oder eine neue Single? Braucht sie PR? In ihrer Skepsis sind sich Moderatoren und Chatter bei joiz offenbar einig.

Was für ein Irrsinn. Was sollen denn Promis nun machen? Sollen sie labern und mit dem Finger zeigen? Sollen sie die Fresse halten? Oder sollen sie handeln und Vorbild sein? Ihren Reichtum und Platz teilen?
Es scheint völlig beliebig zu sein. Spricht sich jemand für Toleranz aus, wird er angeblökt: Nimm doch selba Asülanten uff! Nimmt jemand Asylbewerber auf, wird er auch angeblökt: Dit machta doch nur, um uff sich uffmerksam zu machen.

Diese Scheinheiligkeit, dieses blöde Gerede nervt einfach nur noch. Man kann es sowieso keinem Recht machen. Egal, was man macht.


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Kommentare

2 Antworten zu „Live & direkt: Sarah Connor und die Flüchtlinge“

  1. ThomasS

    Nun ja, wir sind halt alle von den Medien verdorben ….
    Die einen mehr, die anderen weniger.

    Mit meiner schwarzen, von unzähligen „Tatorten“ gegerbten Seele habe ich mir sogar schon überlegt, dass sich einige Reichis (pardon: einige wohlhabende Mitbürger) diskret aus dem Flüchtlingspool bedenen. Wobei die insbesondere Flüchtlinge bevorzugen, die körperlich noch gut beinand sind. Keine Ahnung, was die mit denen anstellen. Vielleicht wollen sie mit deren Hilfe einfach nur ihre eingeschlafene Libido wiederherstellen und bieten im Gegenzug Schutz, Obdach und GELD. Wer kann schon Macht und Geld bieten, wenn nicht die Leute, die das tatsächlich auch haben. Ist also erstmal eine Win-Win-Situation.

    Am Ende landet dann doch der eine oder andere Flüchtling als Leiche im Abwasserkanal. Sei es, weil er nicht alle Spielchen mitspielen wollte oder weil er mehr wollte, als seine Gasteltern zu geben bereit waren. Notfalls lässt man es ausschauen wie einen Übergriff national gestimmter Mitbürger.

    Im „Tatort“ wartet generell nach 90 Minuten die Auflösung. Was die Realität betrifft, bin ich nicht so zuversichtlich.

    „Miss Connor“ hat ihre Wohltat immerhin öffentlich gemacht.
    Ob das wirklich so uneigennützig war, darüber möchte ich mir kein Urteil erlauben. Immerhin hat sie aber die Presse informiert, und die wird Miss Connor wohl auch künftig nicht so rasch wieder aus den Augen lassen. Die arme Flüchtlingsfamilie allerdings auch nicht …

    Bevor du mich jetzt wieder anmeckerst:
    Ich bin ja sogar d’accord mit dir!

    Wer wirklich was Übles mit den Flüchtlingen vorhat, wird gewiss nicht vorher die Presse informieren!

  2. RT

    Ob SC die Presse selbst informiert hat, weiß ich nicht.
    Und selbst wenn, finde ich es legitim, weil: siehe oben.

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