Ein Sonntagvormittag bei der Fußballer-G-Jugend

Was wäre Deutschlands Fußball ohne die Nachwuchsförderung? Schon die Allerkleinsten spielen in Mannschaften und treten gegeneinander an.

Ein Sonntagvormittag auf einem Fußballplatz in Hannover. Die Kinder, die dort spielen, sind gerade mal sechs oder sieben Jahre alt: G-Jugend. Sie sind mit ihren Eltern auf den Platz gekommen.
Irgendwie ist es ja niedlich, die Kleinen zu beobachten. In ihren Trikots stehen sich die Mannschaften gegenüber und schwören sich auf das Fair-Play ein.

Die Eltern stehen direkt am Spielfeldrand, was eigentlich gar nicht so gern gesehen ist. Schließlich soll es ja Eltern geben, die immer mal wieder was aufs Spielfeld brüllen. So was wie „Trampel ihn nieder!!“ oder „Hau ihn weg!!“ Soll tatsächlich vorkommen, dass übermotivierte Papas und Mamas aufs Feld brüllen und so ihre Kleinen gegeneinander aufhetzen.
Auf dem Hannoveraner Fußballplatz herrschen, Gott sei Dank, keine rauen Sitten. Die Eltern sitzen und stehen auf dem Rasen, sie beobachten, manchmal lachen sie oder applaudieren.

Der Trainer steht am Rand und gibt Tipps. Nummer 12 steht falsch, Nummer 13 muss die gegnerische Nummer 3 decken, und Nummer 9 popelt mal wieder.
Aber immer noch besser als die Nummer 3 vom Gegner: Der Junge scheint Fußball nicht besonders zu mögen. Wie angewurzelt steht er auf dem Feld und beobachtet, was um ihn herum passiert. Selbst als er den Ball fast vor den Füßen hat, sieht er sich nicht dazu veranlasst, zu schießen. Er verschränkt die Arme hinter dem Kopf und macht – nichts. Als er aber nach der Pause vom Platz muss, heult er sich bei Mama aus.

Die Gegner haben an diesem Vormittag nichts, aber auch gar nichts zu melden. Die Heimmannschaft gewinnt mit 17:0, und es heißt, das sei nicht mal ein besonders hoher Gewinn. Die Nuller-Jungs nehmen es erstaunlich gelassen hin.


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