Hoch über dem Havelland mit Kurs auf Tegel

Langsam geht die Sonne auf. Es wird hell, draußen im Himmel. Wir sind in gut 10 Kilometern Höhe, die Sicht ist phantastisch. Gerade sind wir über die Ostsee geflogen, zwischen Rostock und dem Darß haben wir wieder das Festland erreicht.
Es gibt wirklich bessere Tageszeiten für einen Flug von Keflavik in Island nach Berlin. Um 2.55 Uhr deutscher Zeit ging’s los, um 6.20 Uhr war unsere Landezeit in Berlin.
Es herrscht das große Schnarchen, überall um mich herum. Nur ich kann nicht schlafen. Ich sitze auf einem Mittelplatz, kann mich nicht strecken oder irgendwo anlehnen. Grauenvoll.

Wer mit dem Flieger in der Hauptstadt landet, hat mehrere Möglichkeiten anzukommen. Entweder nimmt der Flieger die Route über den Norden, dann geht es über Oranienburg, Schwanebeck und dann über Pankow nach Tegel.
Kein Wunder, dass wir beim Landeanflug auf Berlin immer die Nase ans Fenster drücken, um irgendwann endlich mal einen Ort wiederzuerkennen. Der große See da, ist das der Lehnitzsee am Rande von Oranienburg?

Aber diesmal war ich ratlos. Zumal der Flieger laut Anzeigetafel plötzlich die Flugrichtung änderte. Ich schaute raus aufs platte Land. Ab und zu ein Ort. Und dann lauter Windräder. Und die kamen mir bekannt vor, da musste der Windpark bei Nauen sein. Und da erkanngte ich auch schon Nauen. Wir flogen über den Berliner Ring und das Kreuz Berlin-Spandau. Über dem Outlet-Center in Elstal lag noch der nächtliche Schatten, weiter ging es über Dallgow-Döberitz und Falkensee. Es war kurz vor 6 Uhr, und da unter erwachte so langsam das Leben. Und wir bekamen eine frühmorgendliche Sightseeing-Tour über die Heimat. Nur dass niemand erklärt, was genau wir denn da unten sehen.


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