Der Traum vom Fliegen – 220 Kilometer mit dem Gleitschirm über die Alpen

MI 09.09.2015 | 0.00 Uhr (Do.) | 3sat

Wir fliegen über die Alpen. Wir sehen die Berge, wir sehen den Schnee, aber auch die Wiesen. Der Wind weht kräftig, und wir fliegen eine Schleife.
Wir sind schon ungefähr drei Stunden unterwegs, und wir werden noch etwas mehr als drei Stunden bis zu unserem Ziel brauchen.

In Norwegen ist Slow-TV der große Renner. Da wird live fünf Tage lang die Hurtigruten-Küstenschiffsfahrt gezeigt. Oder es gibt einen Strick-Wettbewerb.
Immer bis zum bitteren Ende, immer live, und niemand weiß genau, ob und was da passiert.

3sat zeigte in der Nacht zum Donnerstag fast sechseinhalb Stunden „Der Traum vom Fliegen – 220 Kilometer mit dem Gleitschirm über die Alpen“. Und es war keine Doku, in der irgendwas erklärt wurde. Nein, es war der Flug. Das pure Abenteuer. Stundenlang sahen wir zwei Männern beim Fliegen zu oder sahen aus ihren Perspektiven das Geschehen.
Das ist langweilig? Ja, ist es irgendwie! Und irgendwie auch nicht. Das ist vermutlich die Faszination an solchen Sendungen. Wir sind bei einem Ereignis dabei, wir erleben es in der Geschwindkeit, wie es nun mal passiert. Keiner weiß, ob was spannendes passiert, aber selbst wenn nicht: Es gibt es eine gewisse Faszination.
Noch schöner wäre es natürlich, wenn so was auch in Deutschland mal live gemacht werden würde. Da würde die Faszination noch mehr steigen.

In den frühen 90ern zeigte das damalige Hauptstadtfernsehen B1 eine komplette Fahrt mit dem ICE von Bonn nach Berlin – am Sonnabend zur Primetime. Stundenlang gab es Interviews, Berichte, aber auch mal minutenlang nur den Ausblick auf die Schienen.
Das hat damals für Furore gesorgt, und warum sollte heute so was nicht mehr möglich sein?


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