heute-journal: Claus Kleber heult – also fast

MI 12.08.2015 | 21.45 Uhr | ZDF

Da erzählt ZDF-Moderator Claus Kleber mal eine rührselige Geschichte und hat ganz kurz seine Stimme nicht m Griff – und schon rasten die Medien voll aus. Claus Kleber heult!!! Also fast.
Das ist ja wirklich ein Ding! So ein Ding, dass die Stelle am Tag danach wieder und wieder abgespielt werden muss: auf Medienseiten im Internet oder in Radiobeiträgen.

Dabei ist die Geschichte, die Kleber am Mittwochabend im „heute-journal“ erzählt hat, wirklich ausgesprochen nett. Es ging nach einem Beitrag um Flüchtlingsintegration in Schulen um einen Busfahrer, der durchs Mikrofon die Gäste aus aller Welt, also die Flüchtlinge in der Stadt, herzlich begrüßte. Eine schöne Geste, die man erzählen kann, weiterverbreiten muss. Und eben dabei ist Claus Kleber für einen Bruchteil einer Sekunde die Stimme weggebrochen.

Und weil das so was Außergewöhnliches ist, war das ganz ernsthaft eines der Klatschthemen des Tages: der fast heulende Claus.
Schon lustig, woran sich die Medien manchmal so aufgeilen. Dabei gab es am selben Abend im ZDF einen viel aufwühlenderen Augenblick: Nachdem bei „Aktenzeichen XY… ungelöst“ ein wirklich grauenvoller und an die Nieren gehender Verbrechensfall gezeigt worden ist, war auch Moderator Rudi Cerne sichtlich bewegt und musste um seine Fassung ringen. Aber das fanden die Medien vermutlich nicht außergewöhnlich. Die wollen halt lieber den Kleber flennen sehen.


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Kommentare

4 Antworten zu „heute-journal: Claus Kleber heult – also fast“

  1. Reiner Vernunft

    Wenn ich Bus fahre sagt das keiner obwohl ich den Bus selber bezahle.

    Beim Aktenzeichen XY ungelöst kann man die Fachkräfte aus Osteuropa sehen Kosovo Albanien und…

  2. RT

    Na, Sie sind ja echt der Experte hier, kein Wunder, dass Sie im Bus keiner grüßt.

  3. ThomasS

    Ich finde das eigentlich ganz sympathisch, wenn sich ein hochrangiger Journalist vor der Kamera gelegentlich auch mal private Gefühle erlaubt. Immerhin sympathischer als diese abgrbrühten Moderations-Roboter, die man ja auch findet.

    Die allgemeine Aufregung ist vermutlich zu mindestens 95 Prozent dem Sommerloch geschuldet.
    Außerdem hatte er sich dann ja auch schnell wieder im Griff.

    Ich könnte jetzt noch beisteuern, dass eine Woche zuvor um 20:15 der Fernshfilm „Auslandseinsatz“ von 2012 wiederholt wurde, wo es um junge deutsche Bundeswehr-Soldaten in Afghanistan geht. Nach der Erstausstrahlung ist Anne Will zu Beginn ihrer anschließenden Diskussionsrunde auch kurz die Stimme weggebrochen. Da hat m.W. aber kaum jemand so ein Bohei drum gemacht wie jetzt bei Kleber. Das mag damit zusammenhängen, dass dies lt. wikipedia am 17.10.2012 stattfand. Da dürfte das Sommerloch 2012 bereits überstanden gewesen sein ….

  4. RT

    Ich würde mal behaupten, dass es im Nachrichtenwesen kein Sommerloch mehr gibt. Aber solche Herzwärmer-Themen sind im Internetzeitalter total angesagt.

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