Ommh und Gong!

Ein ruhiger Sonntagmittag am Rande des Gewerbegebietes in Altlußheim. Das heißt, so richtig ruhig ist es nicht.
Da ist so ein: Ommmm. Und immer wieder ein: Gooong! Und ein nicht enden wollendes Stimmengewirr, aber ganz leise, als ob alle nur murmeln.

Im Gewerbegebiet des badischen Ortses steht auch ein buddhistisches Zentrum. Und dort muss an diesem Tag eine große Schaffe stattgefunden haben. Es hörte sich jedenfalls so an, als seien dort dutzende, ach was, hunderte Menschen. Das Stimmengewirr war schon den ganzen Vormittag ein Dauerbegleiter im Garten. Durch die Hecken war jedoch nichts zu sehen.

Dann aber, am frühen Nachmittag muss das Treffen seinen Höhepunkt erreicht haben. Die Buddhisten scheinen in ein Gebet eingestiegen zu sein, es klang jedenfalls so, als ob alle den selben Text sprechen – wenn auch nicht alle gleichzeitig oder im synchronen Chor. Zwischendurch, in einem bestimmten zeitlichen Abstand, ertönte immer wieder ein Gong.
Das hatte durchaus was Meditatives. Im Liegestuhl verfolgte ich das akustische Spektakel und wähnte mich zwischendurch ebenfalls in einer anderen, spiritistischen Welt.

Am Abend liefen wir dann am Haus der Buddhisten vorbei. Der Garten war übersät mit Kerzen, die halb abgebrannt waren. Am Ende des Parkplatzes befand sich ein Schrein, auch dort drin standen halb abgebrannt Kerzen, der festgewordene Wachs klebte überall.
Faszinierend. Und auch ein bisschen unheimlich.


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