Eurovision Song Contest 2015

SA 23.05.2015 | 21.00 Uhr | Das Erste

Wie unhöflich! Da kommt die Musikwelt nach Wien, lässt es sich gut gehen, hat Spaß – und wo bleibt der Dank an die Gastgeber? Null Punkte für Österreich. Nicht einen einzigen Punkt. Gar nichts. Ein Oaschtritt erster Güte. Dabei lieferten The Makemakes eine wirklich tolle Nummer ab, die ich von Anfang an sehr mochte. Aber nirgendwo in Europa schaffte er offenbar den Sprung in die Top Ten.
Ach ja, und Deutschland auch nicht. Auch Ann Sophie und „Black Smoke“ geht mit null Punkten nach Hause, so mies schnitten wir seit 50 Jahren in diesem Wettbewerb nicht mehr ab. Auch dieser Song lief überall unter ferner Liefen, so dass nirgendwo ein Punkt abfiel. Aber seien wir ehrlich: Der Auftritt war zwar gelungen – aber selbst hier in Deutschland taugte der Song bislang nicht wirklich zum Hit. Und wer ihn zum ersten Mal hört, ist von dem Gejaule eher genervt.

Stattdessen wird Schweden 2016 den 61. Eurovision Song Contest ausrichten. Drei Jahre nach dem letzten Sieg war es diesmal Mans Zelmerlöw, der den Wettbewerb für das Land gewann – und das völlig zurecht und von mir auch so getippt. Die Bühnenshow mit den Strichmännchen im Hintergrund war originell, der Song war eingängig und flott.
Und er kam in ganz Europa an. Gemeinsam mit dem Song aus Russland und dem aus Italien setzte sich ein Trio bereits sehr früh beim Voting ab. Europa (und Australien) war sich also einig.

Australien, das wegen des 60er-Jubiläums ausnahmsweise dabei sein dürfte, schaffte einen tollen 5. Platz. Da wird die Freude Downunder sicher groß gewesen sein.
Meine weiteren Favoriten nach Schweden war das Duo aus Estland mit dem leicht retromäßigen Liebessong (und dem Paar, das schaute, als sei es in echter Ficklaune) sowie Slowenien und der Dame mit den Kopfhörern. Der junge Mann aus Belgien landete bei mir sowie in der echten Wertung auf Platz 4. „Rhytym Inside“ möchte ich gern mal im Radio hören.

Noch immer als Kult gilt in Deutschland der Kommentator Peter Urban. Mir jedoch geht er mehr und mehr auf die Nerven. Er quatschte ständig in die Eröffnungsnummer rein. Er machte Großbritannien schon vor dem Auftritt auf recht unverschämte Weise madig und nölte, dass die Briten schon wieder comedy machen – wo doch wir Deutschen einst auch mit Comedy (Raab, Guildo) recht erfolgreich waren.
Der Kommentator sollte sich lieber aufs Übersetzen konzentrieren – oder darauf, Hintergründe zu den Auftritten und Interpreten zu erklären. Ob er Großbritannien scheiße findet, möchte ich nicht wissen. Vielleicht schafft es der NDR ja mal, endlich auch den reinen Originalton der Show (wie es auch auf den DVDs der Fall ist) anzubieten.


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Kommentare

6 Antworten zu „Eurovision Song Contest 2015“

  1. ThomasS

    „Ach ja, und Deutschland auch nicht. Auch Ann Sophie und „Black Smoke“ geht mit null Punkten nach Hause, so mies schnitten wir seit 50 Jahren in diesem Wettbewerb nicht mehr ab.“

    Gab es da nicht vor jahren mal diese Grazia oder wie die hieß, die aus der DSDS Show hervorgegangen ist? Die ging damals auch als letzte durchs Rennen.

    In die After Show Party auf der Reeperbahn mit Barbara Schöneberger habe ich nur sporadisch reingezappt, ebenso wie ich mich in das Hauptereignis erst inmitten der Punktevergabe eingeklinkt und auch da öfters weggeschaltet habe. Daher weiß ich nicht, ob Ann Sophie noch für ein Interview zur Verfügung stand. Allerdings ist mir aufgefallen, dass der nachfolgende Spielfilm bereits 15 Minuten früher begann. Verständlicherweise mochte wohl keine rechte Feierstimmug aufkommen.

    Das ist irgendwie ganz seltsam mit den deutschen Beiträgen beim Grand Prix. Entweder sie sind ganz vorn mit dabei oder sie gehen komplett leer aus.

    Einer wird wohl gestern Abend erleichtert aufgeatmet haben, und das ist der Typ (ich erinnere weder seinen Namen noch habe ich jemals den Song), der den Vorausscheid ursprünglich gewonnen hatte und für den Ann Sophie dann eingesprungen ist. An dem ging der Kelch der Schmach nochmal vorüber. Der wird aber in Zukunft wohl auch kein leichtes Leben haben.

  2. RT

    Gracia war Letzte, hatte aber keine 0 Punkte.

    Ann Sophie war noch im Interview.

    Ganz vorn oder leer? Na ja, nicht wirklich.

    Der Spielfilm begann nicht 15 Minuten früher, sondern 10 Minuten später als geplant.

  3. […] aber echauffiert sie sich über die null Punkte für Ann Sophie beim Eurovision Song Contest 2015, der am Vortag in Wien stattfand. Für Joy Flemming war der Fall klar: Keiner kann Deutschland […]

  4. ThomasS

    Und, hat sie’s gut weggesteckt?

    Die Tagesschau war für 22 Uhr angekündigt.
    Als ich gegen 21:50 einschaltete, lief bereits der Spielfilm.

    Bemerkenswert fand ich auch das Kleid der einen Moderatorin.
    Der Ausschnitt ging ja fast bis runter zu den Genitalien. Das muss frau sich aber auch erstmal trauen, einen ganzen Abend halbnackt und dauergrinsend vor einem gesamteuropäischen Publikum zu stehen. Auch an sowas merke ich, dass ich alt werde.

  5. RT

    Joa, sie war natürlich ein bisschen geknickt, aber im Großen und Ganzen noch ganz gut drauf. Geht wohl auch nur mit Galgenhumor.
    Da kommst du jetzt wohl durcheinander. Um 21.50 Uhr lief der ESC gerade mal eine Stunde.
    Die tagesschau war ursprünglich für 1.33 Uhr geplant und begann gute zehn Minuten Später. Geplante Anfangszeit des Spielfilms war 1.35 Uhr.

  6. ThomasS

    Stimmt, da hab ich mich vertan.
    Ich meinte natürlich nicht 22:00 Uhr, sondern 2:00.

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