Hedi Schneider steckt fest

Angst. Herzinfarkt? Schlaganfall? Auf jeden Fall: lebensbedrohlich. Ganz sicher! Hedi (Laura Tonke) bekommt keine Luft mehr. Es geht nichts mehr. Sie steckt fest.
Und dabei lief doch alles so gut. Mit ihrem Mann Uli (Hans Löw) und ihrem Sohn Finn (Leander Nitsche) hat sie sich gut eingerichtet, im Job läuft es so lala. Und dann das: Panik. Notarzt.
In der Klinik stellen sie nichts fest, es war nur eine Panikattacke. Aber die Angst bleibt. Die Lähmung. Und mit ihr wird auch Uli in den Strudel gerissen.

„Hedi Schneider steckt fest“ handelt davon, was die Psyche mit den Menschen und ihren Angehörigen anstellen kann. Hedi gerät in einen Depressionsstudel, ihre Lebensfreude ist dahin, sie kann nicht mehr allein. Tage. Wochen.
Der Film von Sonja Heiss zeigt, was in einem Menschen vorgeht, wenn die Psyche die Regie übernimmt. Und was das mit den Menschen macht, die mit der Kranken leben müssen. Leben wollen. Helfen wollen.
Sonja Heiss nähert sich dem Thema auf heitere Weise, aber ganz schleichend verschwindet die Heiterkeit, der Ernst der Lage wird dem Zuschauer nach und nach bewusst.
Das alles ist toll dargestellt, Hedis Krankheit anzusehen tut weh. Laura Tonke und Hans Löw spielen eindringlich, der kleine Leander ist eine wirklich Schauspielentdeckung.
Ein Film, der dafür sorgen kann, über Depressionen ins Gespräch zu kommen. Ein Tabu zu enttabuisieren.

Hedi Schneider steckt fest
D 2014, Regie: Sonja Heiss
Pandora, 92 Minuten, ab 12
8/10


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

2 Antworten zu „Hedi Schneider steckt fest“

  1. ThomasS

    Ist der Film ein Plädoyer für den begleiteten Suizid?
    Da wär ich dabei!

  2. RT

    Nein.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert