Aus der Kurve

MI 15.04.2015 | 20.15 Uhr | Das Erste

Dass Privatsender auf die Einschaltquote glotzen und auf gar keinen Fall wollen, dass nach einer Sendung die Zuschauer wegzappen, das ist verständlich. Deshalb haben Sendungen dort auch keinen Abspann mehr.
Im Ersten aber auch nicht.

Am Mittwochabend lief dort der recht spannende Film „Aus der Kurve“. Der Showdown: Vater, dessen Polizistensohn, ein Mordverdächtiger und dessen Freundin stehen sich gegenüber. Der Vater hat ein Gewehr, ein Schuss fällt.
Und noch während des Schussgeräusches blendet sich Das Erste plötzlich aus dem Film, es folgt ein Programmhinweis, daneben stehen die Credits vom gerade gezeigten Film.
Ganz toll, ARD! Was soll der Mist?

In der Nacht-Wiederholung zeigte sich, dass der Film natürlich genauso – mit diesem (anoymen) Schuss – endet, es ist nichts verloren gegangen. Ins Schwarzbild läuft da allerdings der Abspann, dazu eine passende Filmmusik.
Auch wenn der Schluss dadurch nicht befriedigender wird – der Zuschauer wird dennoch nicht plötzlich aus dem Film gerissen. Es wird ihm durch den Abspann – der auch nicht allzu lang ist – noch ein paar Sekunden gegeben, um das Geschehen zu verdauen.
In der Primetime scheint die ARD das den Zuschauern aber nicht mehr zu gönnen. Stattdessen verstümmeln sie ihre Filme (das Ende bei „Zorn“ am Donnerstagabend war durch den fehlenden Abspann ebenso ärgerlich) aufs Übelste. Dabei wäre das gar nicht nötig. Erstens muss die ARD nicht zwingend auf Quoten achten. Zweitens gibt es zwischen dem Film und dem Magazin „Plusminus“ sowieso eher wenig „Audience flow“.

Was die ARD da also macht, ist absolut unsinnig und unfassbar ärgerlich. Für die Zuschauer und für die Filmemacher.


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Kommentare

2 Antworten zu „Aus der Kurve“

  1. ThomasS

    Ich hatte das eh so verstanden, dass das Ende offen bleiben sollte. Auch wenn das immer unbefriedigend ist.

  2. RT

    War’s ja auch. Aber dadurch dass nicht nur das Ende offen war, sondern auch der Abspann gekappt wurde, wirkte das noch viel abrupter als sowieso schon.

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