Halbe Brüder

Beim Testamentsverwalter gibt es für Julian (Paul „Sido“ Würdig), Yasin (Fahri Yardim) und Addi (Tedros Teclebrhan) eine Überraschung. Sie kannten sich vorher nicht, treffen sich dort das erste Mal – und erfahren: Sie sind Halbbrüder. Sie haben alle dieselbe Mutter, aber jeder einen anderen Vater.
Für die drei ist das neu, alle sind sie im Heim oder in Pflegefamilien aufgewachsen. Ihre Mutter war eine Nonne. Sie ist tot und hat den Männern Geld vererbt. Problem: Es ist versteckt, und sie müssen es finden. Wenn sie denn wollen.
Sie finden sich zwar auf Anhieb scheiße – aber wenn’s um Geld geht…

Für „Halbe Brüder“ braucht man ein wenig Geduld. Denn – das muss man so klar sagen – der Anfang ist richtiger Mist. Eine Ansammlung von doofen Klischees, schlecht gespielt und schlecht Regie geführt, dazu kommen lauter Unsympathen. Man hat wenig Lust, sich das weiter anzusehen, und im Fernsehen wäre man längst weggezappt.
Aber im Kino bleibt man in der Regel sitzen, und so erlebt man, wie sich der Film doch noch bessert. Sido und seine Kollegen spielen sich warm, auch die Handlung wird im Laufe der Zeit spannender.
Die Männer müssen sich zusammenraufen, zeigen auch ihre verwundbaren Seiten, werden weniger prollig, man findet einen Zugang zu ihnen. Hinzu kommen diverse putzige Nebenrollen, denn die Männer suchen auch ihre jeweiligen Väter auf – einer von ihnen ist ein bekannter Schlagerstar. Auch zu sehen sind in kleinen Rollen Lilo Wanders, Samuel Finzi, Charly Hübner und Detlev Buck.
So ist das Fazit nach anfänglicher Schwäche dann doch recht versöhnlich.

Halbe Brüder
D 2014, Regie: Christian Alvart
Universal, 116 Minuten, ab 12
6/10


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