DRF1-Nachrichten: Osten

SO 22.03.2015 | 17.15 Uhr | DRF1

Ein bundesweiter Regionalsender.
Finde den Fehler.

Seit sechs Wochen ist DRF1 auf Sendung, das Deutsche Regionalfernsehen. Man möchte den Zuschauern innerhalb von einer Stunde die Nachrichtenlage in den deutschen Regionen nahebringen. „16 Länder – 1 Sender“, so das Konzept.
Kann so was funktionieren? Hm. Und brauchen wir so was? Hmm.
Das Ganze soll so funktionieren: Zur vollen Stunde wird aus dem Norden berichtet, zur Viertelstunde aus dem Osten, dann aus dem Süden und schließlich aus dem Westen.

Blöd ist nur: Man hat nicht wirklich was zu berichten.
In der Nachrichtensendung für den Osten, die am Sonntagnachmittag zu sehen war, bestanden die News aus drei oder vier (von einer leichenblass geschminkten Vorleserin) vorgetragenen Meldungen. Das dauerte gute zwei Minuten. Bewegte Bilder: Fehlanzeige. Um 17.17 Uhr folgte das Wetter für den Osten. Dann war’s das schon für den Osten, stattdessen gab es eine Reportage über eine Rettungswagenschicht in Meppen – nicht ganz im Osten.

So ein kleiner Sender muss reifen, klar. Aber was genau will DRF1 eigentlich sein? Was kann er bieten, was die Regionalsender der ARD nicht haben? Schaue ich mir bei DRF1 die paar Nachrichten aus dem Osten an, bin ich nicht wirklich informiert über meine Region. Und was ist eigentlich meine Region? Sachsen gehört – obwohl dem Osten zugehörig – nicht zu meiner Region.
Daran könnte DRF1 scheitern: an Regionalnews, die keine Regionalnews sind. Ein paar kleine Meldungen von hier und da machen keinen Überblick. Wie man bei DRF1 mehr finanzieren will, als das, was man jetzt bietet, ist mir schleierhaft. Es scheint auch nicht so auszusehen, als wolle man mit Lokalsendern kooperieren, die sowieso vor Ort sind.
DRF1 soll sich mit Werbung finanzieren, die habe ich dort allerdings noch nie gesehen.

Aber vielleicht sollte man DRF1 ein bisschen Zeit geben. Auch, um überhaupt mal bekannt zu werden. Nur: womit? Ein Teufelskreis.


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