Klartext!: Die Bundeswehr – unsere ungeliebte Armee!

SO 15.03.2015 | 22.05 Uhr | radio B2

Es gibt Augenblicke, da muss man an der Ernsthaftigkeit von Radioredakteuren zweifeln. Am Sonntagabend gab es so einen Moment – bei radio B2.
In der Hörertalk-Sendung „Klartext!“ ging es um die Bundeswehr und ihr Ansehen. Gerade erzählte ein junger Mann davon, wie er vor einigen Jahren bei der Bundeswehr diente, und dass er sich dafür auch mal verspotten lassen musste. Und er erzählte von seinem S-For-Einsatz in Bosnien. Er war stationiert in Banja Luka.

Genau auf das Stichwort „Banja Luka“ wurde das Gespräch extrem rüde abgewürgt. Es folgte ein radio-B2-Jingle und dann: „Palma… Palma… Palma de Mallorca!“
Mitten im Satz, als ein Bundeswehrsoldat über den nicht immer einfachen Einsatz in Bosnien spricht, knallt man bei radio B2 einen Urlaubsstimmungshit rein: „Palma de Mallorca“ von Chris Wolff. Und man muss sich wirklich fragen, ob die bei radio B2 eigentlich noch irgendwas mitbekommen.
Selten habe ich so einen miesen Übergang gehört und einen so unpassenden Musikstil und -titel. Hätte noch gefehlt, dass so ein Knaller wie „Geh doch zu Hause, du alte Scheiße“ kommt. Würde mich inzwischen aber nicht wundern.

Wäre ich noch überlegte, ob es sich vielleicht um eine Sendepanne handelte und der Hörertalk an der Stelle gar nicht geplant war, dudelte immer noch „Palma de Mallorca“.
Der Malle-Hit war vorbei, und dann ging es nahtlos mit dem Hörer weiter, der von seinem Einsatz beim Bund erzählte. Vom Terror. Von der Angst. Von Selbstmorden, die Soldaten nach dem Einsatz verübt haben. Und ich hatte noch den Malle-Stimmungskracher im Ohr.

Wenn man schon so eine Sendung macht, dann sollte man auch die Musik danach aussuchen, wie so die Stimmung gerade ist – und nicht stur einem Sendefahrplan folgen.
Nach diesem eher traurigen Gespräch folgte übrigens Alexa Feser mit „Glück“. Nun ja.


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

Eine Antwort zu „Klartext!: Die Bundeswehr – unsere ungeliebte Armee!“

  1. ThomasS

    Da sitzt wohl ein Zyniker in der Redaktion des Senders.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert