Joyce Carol Oates: Sexy – Die Geschichte einer Verleumdung

Als Darren im Auto seines Lehrers sitzt, der ihn nach Hause fährt, ist irgendwas seltsam. Darren kann gar nicht genau sagen, was. Aber er spürt es. Will Mr. Tracy mehr, als ihn nur nach Hause fahren. Macht er sich an ihn ran?
Letztlich passiert nichts, aber die Gedanken daran bleiben. Vor allem, als rauskommt, dass Mr. Tracy schwul ist.
Darrens Klassenkameraden zetteln eine fiese Intrige gegen den Englischlehrer an. Darren kann die Intrige beenden, wenn er nur den Arsch in der Hose hat. Wenn er endlich mal Verantwortung übernehmen würde.
Wenn. Ja, wenn.

Es gibt Momente in diesem Jugendroman von Joyce Carol Oates, da stockt einem der Atem angesichts der Ungeheuerlichkeiten, die da passieren. Und angesichts das drohendes Unglücks, der Katastrophe, die sich anzubahnen scheint.
Die Autorin erzählt von einem schüchternen Jugendlichen, der – trotz seiner Mitgliedschaft im Schulschwimmteam – immer noch nur wenig Selbstvertrauen hat, mit sich ringt, endlich etwas zu unternehmen, was einen anderen Menschen rehabilitieren könnte.
Es geht aber auch um Vorurteile, um die kurzen kribbelnden Augenblicke und wie aus einer kleinen Sache das große Ding werden kann.
Man möchte meinen, so was kann im wahren Leben nicht passieren. Kann es doch.

Joyce Carol Oates: Sexy – Die Geschichte einer Verleumdung
dtv Hanser, 233 Seiten
7/10


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