Kulturranzen mit Musik im Blut

Die Band aus Beetz probt gerade für ein Konzert in Kremmen

MAZ Oranienburg, 4.3.2015

BEETZ
Wer einen Abend im Proberaum der Kulturranzen in Beetz verbringt, erlebt entspannte Stunden. „Wir treffen uns jeden Mittwoch“, erzählt Ulf Gruber. „Wir spielen drei Stunden, aber manchmal quatschen wir auch nur.“ Ein Treffen unter Freunden. Die Gitarre wird an den Strom gestöpselt, das Mikro getestet, und dann kann es losgehen. Die Musik breitet sich im Raum aus, das E-Piano sorgt für einen Klangteppich.

Seit 2013 gibt es die Band. Zu ihr gehören Ulf Gruber (49), Matthias Trümper (50) und Jens Mahla (40), alles Beetzer. „Wir haben uns bei der Adventstürchen-Aktion in Beetz getroffen“, erzählt Ulf Gruber, „und haben dann beschlossen: Wir spielen mal zusammen.“ Es ist ein Hobby, sie machen das gern. Das merkt man sofort.

Sie spielen Michael Bublés „Let me go Home“ und sind dabei für ein paar Minuten ganz ernsthaft dabei. An der Wand des Proberaums hängen mehrere Gitarren, am Rand steht ein Akkordeon, in der Ecke steht noch ein Schlagzeug. Die beiden Fenster sind von außen zugemauert: Lärmschutz. Die Band hat einen größeren Auftritt vor sich: Am 14. März treten die Kulturranzen im Kremmener Theater „Tiefste Provinz“ auf. Deshalb ist bei der Probe auch Trümpers Tochter Lena (17) dabei, die mit der Band auftreten wird.
„Ich glaube, ich würde den Bass weglassen“, sagt Jens Mahla, nachdem sie mit dem Stück fertig sind, und schon ist Ulf Gruber, der den Bass gerade gespielt hat, vorübergehend arbeitslos. Er nimmt’s locker. Gemeinsam arbeiten sie an den Stücken, die sie spielen. Genau analysieren sie, was noch zu verbessern wäre: „Noch nicht optimal“, heißt es dann. „Zu schnell. Es fehlt die Steigerung. Ein wenig Hintergrundgesang dazu?“ Und machen sich wieder an die Arbeit.

Zu Beginn nannten sie sich „Spätlese“. „Das klang recht konservativ“, erinnert sich Matthias Trümper. „Die Band, die sich nicht traut“ ist auch ein Name, der immer mal umherschwirrt, seit die Männer ein Konzert am Osterfeuer absagten. Wem die „Kulturranzen“ eingefallen sind, weiß keiner mehr so genau. Aber Kultur passt, und Ranzen auch. Wobei der Ranzen das Teil sein könnte, was man im Fall der Kultur gern mitschleppt, aber auch der Bauch – den man ebenfalls mehr oder weniger gern mitschleppt. Gemeinsam spielen sie Rock- und Popsongs, ganz entspannt. Darum geht es den Männern auch. „Weinchen trinken und Live-Musik hören“, sagt Jens Mahla.


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