Wolf bei Groß-Ziethen geblitzt

Versteckter Kamera gelingt in einem Waldstück ein tierischer Schnappschuss. Ob es ein Einzeltier oder Rudel war, ist unklar.

MAZ Oranienburg, 26.2.2015

GROSS-ZIETHEN
Im Wald zwischen Groß-Ziethen und dem Autobahndreieck Havelland ist am Montagmorgen ein Wolf gesichtet worden. Eine Wildkamera hat das Tier um 7.05 Uhr fotografisch festgehalten.
Robert Franck, Wolfsbeauftragter des Kreisjagdverbandes Neuruppin, bestätigte, dass es sich bei dem Tier auf dem Foto um einen Wolf handelt. „Es ist zwar keine Farbaufnahme, aber das Licht ist hell.“ Unklar ist jedoch, ob es sich um einen alleine umherstreunenden Wolf handelt oder um ein Mitglied eines Rudels. „Das lässt sich anhand des Fotos nicht sagen“, so Robert Franck gestern in einem Gespräch mit der MAZ.
Zum jetzigen Zeitpunkt lasse sich auch nicht sagen, ob der Wolf auf der Durchreise ist oder ob er sich länger in dem Gebiet aufhält. „Wir haben in der Rüthnicker Heide einen Wolfsverdacht“, so Franck weiter. „Da gibt es vermehrt Hinweise von Jägern aus der Region.“ Die Rüthnicker Heide liegt nördlich von Kremmen und Beetz.

„Wir haben in der vergangenen Zeit schon auffällig weniger Wild gesichtet“, sagte Jagdpächterin Astrid Braun gestern. Sie hat die Fotos der Wildkamera im Groß-Ziethener Wald gesichtet und darauf den Wolf entdeckt. Am Dienstag hatte sie Kontakt mit Robert Franck aufgenommen und sich den „Fund“ bestätigen lassen.

„Wir bekommen immer wieder Hinweise“, sagt Robert Franck. Der Wolfsbeauftragte aus Zechow bei Rheinsberg sieht sich die Aufnahmen an und bewertet sie. „Nicht auf jedem Foto ist dann auch wirklich ein Wolf zu sehen“, sagt er. Manchmal entpuppt sich das Tier auch als Schäferhund.
Ist es aber ein Wolf, dann kommt er ins Protokoll. „Die Meldung ist eine neue Stecknadel auf der Karte.“ Mitarbeiter des Landesjagdverbandes schauen sich dann die Regionen an und beurteilen, ob sich Wolfsverdachte erhärten oder nicht. Im Fall des im Groß-Ziethener Wald gesichteten Tieres soll es demnächst weitere Nachforschungen geben. „Aber es ist ein kleiner Hinweis mehr, dass der Bereich Kremmen und Rüthnicker Heide kein wolfsfreies Gebiet mehr ist.“
Fakt sei, dass sich die Wölfe gerade in der Paarungszeit befinden, „sie drehen viele und große Runden“, so Robert Franck. Darauf müssten sich die Bewohner der Region einstellen. Hunde sollten in den Wäldern angeleint oder in Sichtweite bleiben. „Der Wolf greift aber Menschen nicht an“, versichert der Wolfsbeauftragte.

Astrid Braun aus Groß-Ziethen, die auch im Ortsbeirat sitzt, hat vorsorglich auch den Ortsvorsteher von Staffelde sowie die Betreiberin des Staffelder Naturkindergartens informiert. Nicht um in der Region Panik zu verbreiten, sondern um die Menschen zu sensibilisieren.


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