Was Politiker gegen Wahlmüdigkeit tun wollen. Nichts.

So langsam wachen die Politiker auf. Die Wahlbeteiligung der Deutschen sinkt immer mehr, am schlimmsten sieht es bei den regionalen Wahlen aus. Kommunalwahlen – und ganz aktuell in Oberhavel – Landratswahlen scheinen immer weniger Menschen zu interessieren. Als am Sonntag ein neuer Landrat gewählt werden sollte, gingen nur etwas mehr als 29 Prozent der Leute zur Wahl.
Eine Katastrophe.

Und die Politiker? Was schlagen die vor?
Die Stimmabgabe solle den Leuten leichter gemacht werden. Nicht zehn Stunden, sondern eine Woche sollen die Leute wählen können. Und nicht nur im Wahllokal, sondern auch im Supermarkt. Yeah, geh zu Aldi, spare und wähle. Prima!
Ein anderer Vorschlag lautet, die Wahllokale nicht schon um 18 Uhr, sondern erst um 20 Uhr zu schließen. Weil die Leute es angeblich in zehn Stunden nicht schaffen, zur Wahl zu kommen.
Abschaffung des Quorums bei der Landtagswahl. Jetzt ist es so, dass der Landrat gewählt ist, wenn er mehr als 50 Prozent der abgegebenen Stimmen und mehr als 15 Prozent aller Wahlberechtigten erreicht. Es gibt Politiker, die diese Regel abschaffen wollen.

Halten wir fest: Politiker scheinen sich keine Gedanken drüber zu machen, was sie selbst eventuell anders machen könnten. Wie sie selbst vielleicht wieder glaubwürdiger werden. Wie sie selbst wieder für etwas stehen könnten, das die Wähler wieder zur Wahl treibt.
Nein, stattdessen denken sie, sie könnten mehr Leute zum Wählen bewegen, in dem sie länger Zeit haben. Sie denken ganz ernsthaft, dass die Wahlbeteiligung so gering ist, weil um 18 uhr schon ense ist. Und stattdessen wollen sie, dass ein Landrat auch dann gewählt wird, wenn nur 100 und 150.000 Menschen wälen gehen.
Irgendwie ist das alles irrsinnig. Und alles andere als durchdacht.

Was Poliker gegen die Wahlmüdigkeit tun wollen? Wenn man diese Vorschläge hört, dann scheint die Antwort einfach zu sein: Nichts.


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