Peter Cameron: Du wirst schon noch sehen, wozu es gut ist

College? Darauf hat James keinen Bock. Er hat keine große Lust zu lernen, aber vor allem hat er keine Lust auf die anderen Leute. Die nerven. Mit denen will er nichts zu tun haben. Seine Eltern versuchen ihn noch umzustimmen, aber er hat schon einen anderen Plan. Er will von New York City aufs Land ziehen, sich dort ein Haus kaufen und… Mal sehen. Irgendwas Sinnvolles eben.
Bis zum Herbst arbeitet er noch weiter in der Galerie seiner Mutter – und sucht nach dem Sinn von allem. Nach einer Welt ohne Lügen, ohne doofe Floskeln und Ausflüchte. Er ahnt es, aber er weiß noch nicht, was das Leben ihm bieten soll.

Der Titel von Peter Camerons Roman „Du wirst schon noch sehen, wozu es gut ist“ passt. Denn genau darum geht’s: abwarten. Das Leben anpacken, und die Ernte wird man später einholen, ohne zu wissen, wie hoch der Ertrag ist.
Der Einstieg ins Buch erscheint recht atemlos. James ist der Ich-Erzähler, und irgendwie hat man am Anfang den Eindruck, dass James vor einem sitzt und ohne Punkt und Komma erzählt. Ein nicht enden wollender Redeschwall. Doch den Stil hält hält Cameron nicht durch. Wir lernen einen 18-Jährigen kennen, der durchaus von sich eingenommen ist, der aber nach und nach durchblicken lässt, was ihn umtreibt. So sind die verbalen Duelle mit seiner Psychologin recht spannend zu sein. James wird weicher, und das ist auch an der Art zu merken, wie Cameron zum Ende hin schreibt.

Peter Cameron: Du wirst schon noch sehen, wozu es gut ist
cbt, 251 Seiten
8/10


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