Stress am Steuer

Manchmal kommen Telefonate auch wirklich am allerungünstigsten Augenblick. Neulich habe ich das vor dem Oranienburger Bahnhof beobachtet. Der Fahrer eines Autos war mit seinem Handygespräch sichtlich überfordert. In dem Augenblick, als er losfahren wollte, hätte er fast einem anderen die Vorfahrt genommen. Nach einer Reaktionszeit von gefühlten zehn Sekunden, hupte der Telefonmann, vielleicht wollte er eigentlich blinken, hatte aber keine dritte Hand frei. Machte auf jeden Fall keinen Sinn. Es sei denn, das Hupen sollte bedeuten: „Achtung, bin mit Telefonieren beschäftigt.“
Unterdessen hatte sich jemand links neben ihn gestellt, weil der links abbiegen wollende Telefonmann auch noch in der falschen Fahrspur stand. Als er dann endlich Gas geben wollte, hatte er leider keine freie Hand zum Schalten. Der Motor dankte es ihm. Das alles führte allerdings nicht dazu, dass der Mann sein Handy weglegte. Warum auch?

Ganz anderen Stress scheint eine Frau am Steuer eines Autos in der Bernauer Straße gehabt zu haben. In der Parklücke stehend, hupte sie. Und noch mal. Und noch mal länger und fordernder. Aber was war eigentlich ihr Problem? Fühlte sie sich eingeparkt? Dabei war vor und hinter ihr noch genügend Platz. Das Hupen animierte eine Passantin sogar, nachzufragen, was denn los sei. Sie wurde weggesschickt. Die Huperei war wohl doch nicht so wichtig. Wat’n Stress am Steuer!


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