Rügen – Armenhaus mit Luxusstrand

SA 24.01.2015 | 12.05 Uhr | Das Erste

Rügen ist ja quasi meine zweite Heimat. Bin ich in Binz und Umgebung, dann kann ich mich erholen, auch mal abschalten. Das Rauschen der Ostsee, der Wind, der Strand, die Alleen und alles, was die Insel sonst noch ausmacht.
Das ist die eine Seite.
Die andere sieht man als Tourist eher selten. Man ahnt sie nur, und man braucht als Außenstehender eine Fernsehdoku, um das Dilemma der Insel Rügen zu sehen.

Die Arbeitslosigkeit ist erstaunlich hoch, obwohl die Insel boomt. Aber außerhalb der Touristikbranche boomt sie eben nicht. Und wer dort arbeitet, dann mit Billiglöhnen. Wenn überhaupt. Die Menschen schuften und bekommen Hungerlöhne, der hinten und vorne nicht reicht. „Rügen – Armenhaus mit Luxusstrand“ hieß die Doku, die am Sonnabendmittag im Ersten lief.
Dörfer veröden, die Bewohner verlassen die Insel. Wird Rügen zum Mekka der Reichen und Schönen? So wie Sylt? Es scheint eine Schieflage zu sein, die mir bislang so nicht bewusst war, jedenfalls nicht in diesem Umfang.
Wer dort leben will, hat es schwer. Die Jobs sind rar oder beschissen bezahlt, die Wohnungen teuer oder verkommen.

Als Rügen-Liebhaber frage ich mich natürlich nun: Was kann ich tun? Hat man als Tourist eine Möglichkeit, irgendwie gegenzusteuern? Pension statt Hotel? Rügenprodukte statt Supermarkt?
Vielleicht wissen die Rüganer selbst ja einen Rat.


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Kommentare

4 Antworten zu „Rügen – Armenhaus mit Luxusstrand“

  1. Lisa53malen

    lieber rügenfan,

    du triffst da den nagel auf den kopf,
    aber das ist ja in unserem (gesamten) land nichts neues.
    wir haben eine menge menschen, die an der armutsgrenze leben.
    dienstleister zu sein, ist nun mal die existenzgrundlage für die meisten rüganer.
    was mich stört, ist, dass die fischerei, die einmal zum grunderwerb vieler rüganer gehörte, so beschnitten wird, dass es immer weniger fischer gibt….sie werden aussterben.
    da wäre die politik gefragt!
    und du glaubst doch nicht wirklich, dass es menschen interessiert, ob sie der insel oder den insulanern helfen, wenn sie teure luxushotels meiden?
    jeder denkt an sich und seinen geldbeutel….urlauber wie hoteliers, wie gemeinden.

    trotzdem sage ich, dass es uns so gut geht wie lange nicht.
    keinen krieg, zu viel zu essen, ein gutes soziales umfeld….und diese traumschöne insel.
    möge sie noch lange so ursprünglich und natürlich erhalten bleiben. (ich hoffe, dass beten hilft)

    liebgruß
    lisa

  2. harmonie1

    Ein wirklich interessanter Bericht, den ich mir jetzt in der ARD-Mediathek angeschaut habe.

    Wen es interessiert, hier der Link dazu, der noch bis 24.01.2016 dort zu sehen ist:

    http://mediathek.daserste.de/Reportage-Dokumentation/Kritisch-reisen-2-R%C3%BCgen-Armenhaus-m/Das-Erste/Video?documentId=26058664&topRessort=tv&bcastId=799280

    Was mich dabei am traurigsten gestimmt hat, dass so vieles im Hinterland verfällt und dadurch auch viele Insulaner abwandern aus solch einer Traumgegend.

    LG Uschi

  3. lisa53malen

    liebe uschi,aber viele ZUwanderer bewirken etwas.
    das gibt hoffnung.

    liebgruß
    lisa

  4. RT

    Nein, das glaube ich in der Tat nicht, dass es Menschen interessiert, wie man Insulanern evl helfen kann.

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