Frau Müller muss weg!

Schlechte Stimmung in der Klasse. Kein erkennbares Lehrkonzept. Schlechte Noten. Gar keine Frage: Frau Müller muss weg! Eine Gruppe Eltern (u.a. Anke Engelke und Ken Duken) macht sich auf den Weg zur Schule, um Frau Müller (Gabriela Maria Schmeide) erstens mal ordentlich die Meinung zu geigen und zweitens, um sie zu bitten, doch die Klasse besser abzugeben.
Aber nicht mit Frau Müller, denn die hat da auch mal was zu sagen: Von bockigen Kindern, von Schlägereien, von Hausaufgaben, die der Vater erledigt.
Als die Eltern danach Zeit haben, um über alles noch mal nachzudenken, wendet sich das Blatt – aus, sagen wir mal: verschiedenen Gründen.

Sönke Wortmann hat mit seinem neuesten Film ein gesellschaftliches Phänomen beleuchtet: die sogenannten Helikoptereltern, die total um ihre Kinder kreisen und unglaublich besorgt sind, wenn es ihnen mal gerade nicht so gut geht, weil ihnen jemand was ganz doll Böses will.
Da rennen also die Eltern in die Schule, weil ihnen die Lehrerin nicht passt. Weil sie angeblich unfähig ist.
Aber Wortmann macht in „Frau Müller muss weg!“ einen hochinteressanten und alles andere als weit hergeholten Gegensatz sichtbar: Eltern, die den Spagat zwischen Erziehung und Loslassen nicht kennen und Lehrer, die es mit den Schülern und ihren Eltern immer schwer haben.
Niemand ist fehlerlos, die Lehrer nicht, die Eltern nicht, die Schüler schon gar nicht.
Wortmann zeigt das in einem Kammerspiel, das über weite Strecken nur in dem einen Klassenzimmer spielt. Lustige Wortgefechte und überraschende Wendungen (inklusive netter Schlussgag) machen diesen Film sehr sehenswert – vor allem natürlich für Eltern und für Lehrer auch. Letztere ist Wortmanns Film Wasser auf ihre Mühlen.

Frau Müller muss weg!
D 2014, Regie: Sönke Wortmann
Constantin, 88 Minuten, ab 6
8/10


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