Frauentausch: Jutta vs. Jasmine

DO 08.01.2015 | 21.15 Uhr | RTL II

Warum hat „Frauentausch“ eigentlich noch keinen Comedypreis gewonnen? Wer am Donnerstagabend bei RTL II mal wieder eingeschaltet hat, kam jedenfalls aus dem Staunen nicht raus. Und aus dem Lachen. Die Redakteure der Dokusoap haben sich mal wieder selbst übertroffen, eine Geschichte abgeliefert, bei der man als Zuschauer geradezu fassungslos vor dem Fernseher saß. Man konnte einfach nicht glauben, was sich da abspielte.

Jutta tauschte mit Jasmine.
Jutta ist ein Hausmütterchen. Ihr Mann sieht sich als Verteiler der Hausarbeit, seine Judda hat ja immer so viel zu tun. Haushalt schmeißen und Haushalt schmeißen. Kochen, Betten machen. Die Kinder bemuddern. Judda macht das schon.
Und Jasmine? Die ist einfach nur fett. Sie ist 27 und „Arbeit suchend“. In ihrem Tauschhaushalt muss sie dann tatsächlich arbeiten. Kochen!! Igitt! Findet sie natürlich doof, weshalb sie die Paprika in die Ecke feuert. Und putzen! Wo sie doch nichtds dreckig macht hat! Lieber legt sie sich aufs Bett, sieht fern und blubbert ein bisschen rum. Und kauft Döner und Pommes für die Kinder, weil das mit dem Kochen… also, na ja, der scheiß Salat, damit kann sie halt nicht…

Die Familien machen es den beiden Damen aber auch nicht leicht. Juddas Plage scheint noch im Mittelalter zu leben, denn Muddi ist für die Hausarbeit zuständig, und da bekommt man halt mal ’ne Krise, wenn da ein faules Mütterlein auftaucht.
Die Familie von Jasmine ist aber nicht besser. Sebastian ist eine Trümmertranse, die sich übrigens erst am Tag zuvor bei „Deutschland sucht den Superstar“ bis auf die Knochen blamierte. Sebastian trägt seine Perücke bis weit über die Stirn, schminkt sich übertrieben – und sieht einfach nur zum Schreien komisch aus. Hinzu kommt eine Scheißegal-Haltung, die erst dazu führt, dass man dem Jungen die bekloppte Perücke ganz ins Gesicht drücken will – aber irgendwie ist es dann doch ganz lustig, wie sich Trümmertransenbasti in seiner Doofheit suhlt.

Alle brüllen sie rum. Alle zicken sie sich an. Es fliegen Türen. Jasmine ist nur noch am Rumblöken, und am Ende heulen ein paar.
Es war mal wieder eine besonders unfassbare Geschichte, die da im „Frauentausch“ erzählt wurde. Aber vermutlich funktioniert diese Reihe genau so. Je bescheuerter und grauenvoller die Leute, desto mehr wird darüber geredet. Im Laufe der zwei Stunden hat sich die Blödheit der dort gezeigten Menschen bei Twitter und Facebook so rumgesprochen, dass immer mehr zu RTL II zappten und das Grauen schockiert und belustigt mitverfolgten.
Insofern: RTL II hat alles richtig gemacht.


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Kommentare

Eine Antwort zu „Frauentausch: Jutta vs. Jasmine“

  1. ThomasS

    Es verwundert mich, dass sich immer noch Leute finden, die bereit sind, an solchen Reality-Formaten als Kandidaten teilzunehmen. Eigentlich sollte es sich mittlerweile herumgesprochen haben, dass diese diese Produktionsfirmen die Kandidaten gnadenlos verheizen, dass man es mit Knebelverträgen zu tun bekommt, dass es trotz Honorar ggfs. ein Minusgeschäft wird und dass die teilnehmenden Familien nach der Ausstrahlung bis auf weiteres in der Nachbarschaft gebrandmarkt sind. Und auch überall sonst, weil ja jeder deine Fresse kennt, der die Folge gesehen hat.

    Ich dachte, eigentlich wäre das ein Auslaufmodell und sei längst durch gescriptete Reality-Formate mit „Schauspielern“ ersetzt worden, weil sich niemand mehr darauf einlassen mag. Wer sich trotz dieser allgemein bekannten Information darauf einlässt, ist eigentlich selbst Schuld. Somit hält sich mein Mitgefühl mit den Protagonisten doch arg in Grenzen.

    Gesehen habe ich die Folge nicht und werde es auch nicht nachholen. Formate wie „Frauentausch“ interessieren mich längst nicht mehr!

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