Der 24-Stunden-Imbiss am Berliner Ring

Überall an den deutschen Autobahnen gibt es Raststätten mit schlechtem Essen und überhöhten Preisen. Am Berliner Ring, an der A10 zwischen Potsdam und dem Kreuz Berlin-Spandau, steht auf einem Parkplatz ein einsamer Imbisswagen.

Es ist etwa 1.30 Uhr als ich den Parkplatz, der sich in der Gemarkung Priort befindet, erreiche. Eigentlich wollte ich nur schnell eine CD wechseln, als ich den Imbiss erblicke.
Es ist ganz dunkel auf dem Platz, nur der Imbiss selbst spendet Licht. Ein paar Autos und zwei Lkw scheinen dort zu „übernachten“. Ein Auto aus Tschechien mit großen Anhänger steht mit laufendem Motor da. Vermutlich zum Heizen. Kein Wunder bei nur 1 Grad, bei den anderen Autos sind die Scheiben zugefroren.

Der Imbiss hat geöffnet – offenbar rund um die Uhr. Drinnen steht eine Frau, im Hintergrund läuft der Fernseher, eine alte Hella-von-Sinnen-Internetclipshow auf RTL II. Es gibt diverse Würstchen, Brötchen und Baguettes, dazu heiße und kalte Getränke. Ich überlege ernsthaft, noch was zu essen – einfach nur, weil ich es so toll finde, dass die Frau im Wagen um 1.45 Uhr noch da ist. Ich kaufe einen Kakao. Er ist wässrig und nicht doll. Aber egal.
Ich laufe hin und her, um mich warm zu halten. In dieser Zeit, sicherlich 15 Minuten, passiert nichts weiter. Es kommt niemand, es fährt niemand.

Ich weiß nicht, ob sich so ein Geschäft auf einem kleinen Autobahnparkplatz lohnt. Irgendwann, in den nächsten Jahren, soll es dort in der Nähe eine neue Raststätte geben. Ob der Imbiss das überlebt?


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