Fernsehzeitschriften – vom Aussterben bedroht

Nicht nur gedruckte Tageszeitungen sind vom Aussterben bedroht. Oder gibt es noch junge Leute, die sich heutzutage eine Fernsehzeitschrift kaufen?

Neulich in einem Schreibwarenladen in Altlußheim im Rhein-Neckar-Kreis. Dort steht ein langes Regal mit Zeitschriften, aber vermutlich verdienen die nhaber viel mehr mit Schreibwaren und dem anderen Kram, der da so verkauft wird.
Ein sehr alter Mann kauft den „Gong“, eine der ältesten Fernsehzeitschriften Deutschlands. Das Besondere an ihr ist, dass bei ihr die Hauptsender zwei Doppelseiten bekommen – eine fürs Tagesprogramm, eine fürs Abendprogramm. Etwas, was heute eigentlich überflüssig ist, wo doch das Tagesprogramm vollkommen uniformiert ist.
Gut zwei Minuten danach steht eine ältere Frau an der Kasse. Sie kauft die „Hörzu“, ebenfalls ein Traditionsheft.
Das Bild passt zum Klischee: Zwei Senioren kaufen das Blatt, das sie vermutlich seit 50 Jahren kaufen.

Ich glaube nicht, dass es beide Zeitschriften in 30 Jahren noch geben wird – höchstens als Internetplattform, aber selbst das zweifele ich an.
Wer heute wissen will, was im Fernsehen läuft, nutzt den EPG im Receiver, die Übersichten im Internet oder Apps auf den Smartphones. Junge Leute kennen vermutlich gar nicht mehr Zeitschriften wie „Gong“ oder „Hörzu“, die allerdings auch ein recht trutschigen Image haben (was die „Hörzu“ durch ihre aktuelle Anzeigenkampgane keineswegs entkräftet).

Vermutlich bin ich die letzte Generation, die eine gedruckte Fernsehzeitschrift nutzt. Ich mag es, den Überblick zu haben, schon mal zu blättern. Mit der Wende hielt die „Funk Uhr“ bei uns Einzug, in meinem Elternhaus wird die heute noch gelesen. Bei mir ist’s seit vielen Jahren die „TV Spielfilm“.


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