SA 29.11.2014 | 20.15 Uhr | zdf_neo
Schon 50. Zum runden Jubiläum wollte Hape Kerkeling keine große Geburtstagsshow. Also bekam er auch genau das: „Keine Geburtstagsshow!“ Am Sonnabend lief sie bei zdf_neo, am Sonntag im ZDF-Hauptprogramm.
Aber wer dachte, es handele sich um eine Gagparade, der sollte sich irren. Vielmehr handelte es sich um eine interessante Mischung aus Doku mit Lebenserinnerungen von Kerkeling und eine Spielhandlung, bei der im Berliner Friedrichstadtpalast eine große Gala vorbereitet wird.
Diese Mischung hat nicht immer funktioniert, sehenswert war der Einstünder aber allemal.
Im Dokuteil besuchte Kerkeling viele Stätten seines Lebens – sein Elternhaus, seine Schule, seine Theatergruppe, den Jakobsweg. Er reflektierte, was er erlebte, wie er es erlebte und was die Ereignisse aus ihm gemacht haben. Eine sehr schöne Art eines Interviews, beziehungsweise eines Promiporträts – gelassen, ruhig, rührend, manchmal schmunzelig und lustig, wie das Leben so ist.
Dieser ernsthafte Dokuteil stand der eher humorigen Spielhandlung gegenüber. Barbara Schöneberger soll eine Gala moderieren und musste sich mit einem fiesen Regisseur, einer Klatschreporterin und C-Stars rumschlagen. Nicht brüllend komisch, aber doch heiter – vor allem, wen man die vielen Anspielungen erkannt hat, die sich auf Kerkelings Schaffen bezogen haben.
Ich mag es, wenn auch Komiker mal Einblicke ins private Leben zulassen, beziehungsweise wenn sie sich in Interviews so geben, wie sie privat sind und das Bühnenlächeln und -gehabe mal ablegen. Deshalb war diese Nicht-Geburtstagsshow auch so, wie sie war, gut.
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