Vorspiel

Bekommen manche Leute es eigentlich nicht mit, dass sie nicht alleine sind? Ist es ihnen wurscht?
Neulich im Filmtheater am Friedrichshain in Berlin. Das junge Pärchen vor uns scheint sich noch nicht lange zu kennen. Die Liebe ist jedenfalls noch sehr, sehr groß.

Sie will kuscheln. Dabei ist der Film, den sie sehen, eigentlich gar kein Kuschelfilm: „Mommy“, es ist eigentlich eher ein Drama mit recht lustigen Augenblicken.
Aber egal, sie will kuscheln. Sie legt ihren Kopf in seinen Schoß. Er beginnt, ihren Nacken zu kraulen und zu massieren. Er streichelt ihren Arm.
Sie kommen in Fahrt, sie zieht ihr Shirt aus, hat noch ein Hemdchen drunter. Es gibt leises Gelächter bei den Umsitzenden, die nun alle aufmerksam geworden sind. Und er hat nun mehr Streichelfläche.

Irgendwann hat sie genug. Dafür legt er seinen Kopf in ihren Schoß. Sie beginnt ihn zu streicheln, ihre Hand wandert in sein Shirt.
Nein, man muss dazu nicht besonders hingucken, in der Sitzreihe dadinter bekommt man das alles auch so mit. Dass es die hintere Reihe unter Umständen nervt, wenn da plötzlich ein massierender und streichelnder Arm im Blick ist, spielt dann keine Rolle.
War wohl das Vorspiel, das Hauptprogramm gab es dann wohl nach dem Film, an einem anderen Ort.


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