Im Subway-Müll gewühlt

Wie weit ist es gekommen, wenn man plötzlich bei Subway steht und im Müllcontainer herumwühlt? Das muss die pure Verzweiflung sein. Und das war es auch.

Es war die nachmittägliche kurze Pause, die mich aus dem Büro trieb. Schnell mal zum Bäcker am Bahnhof. Ich war schon auf halbem Wege, als ich merkte: Meine Brieftasche ist weg. Kein Problem, zurück zum Schreibtisch – allerdings lag da keine Brieftasche.
Kennst du den Moment, wo du, wie im Film, diese einsetzende dramatische Hintergrundmusik hörst? Wo könnte sie sein, die Brieftasche? Ein Blick von draußen ins Auto brachte auch nichts.

Und so kam Subway ins Spiel, das war der letzte Ort, bei dem ich Geld ausgegeben habe. Die Verkäuferinnen wunderten sich schon, dass ich ein zweites Mal an diesem Tag vorbeikomme. Ich schilderte mein Problem. Am Tisch, an dem wir vorher gesessen hatten, lag nichts.
Und der Müllcontainer? Gemeinsam wühlten wir ihn durch. Viel Papier, ein paar Essensreste und keine Brieftasche. Wie tief muss man sinken?

Ich malte mir schon das Horrorszenario aus. Ausweise, Geldkarten, diverse andere Karten, und überhaupt! Alles weg?
Letzte Möglichkeit: Ich inspizierte das Auto genauer. Und tatsächlich, das Ding lag zwischen Sitz und Tür. Jubel! Happy End! Nur Zeit, zum Bäcker zu gehen, hatte ich keine mehr.


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Kommentare

2 Antworten zu „Im Subway-Müll gewühlt“

  1. Zedilicious

    Ich denke nicht, dass es etwas mit „tief sinken“ zu tun hat in einem Mülleimer nach etwas zu suchen, was einem wichtig ist. Und sei es nur etwas zu Essen.

    Wir Menschen legen uns diese Tabus von Generation zu Generation selbst auf.

    Weil wir „denken“ was die „anderen“ wohl „denken“. Aber eins weis ich aus Erfahrung ganz genau:

    Es ist vollkommen egal was man denkt, was andere denken könnten. Denn spätestens nach ein paar Minuten sind sie sowieso wieder damit beschäftigt über sich selbst zu denken und richten.

    Egozentrik. Wenn man die Notsituation / den peinlichen Moment eines anderen nicht gerade zum persönlichen Vorteil ausschlachten kann, fällt es einem wahrscheinlich nicht einmal auf…

    Trotzdem schön dass du die Brieftasche wieder hast 🙂

    Erspart einiges an „unnötiger Rennerei“.

    Gute Nacht.

    LG
    Chris

  2. RT

    Du hast natürlich recht, aber ich wollte ja mit dem Einstieg einen Leseanreiz bieten. 😀

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