Nightcrawler

Es läuft grad nicht so gut für Lou Bloom (Jake Gyllenhaal). Ein paar Diebstähle, kleine Jobs, mehr nicht. Bis er einmal einen Unfall miterlebt – und wie ein Reporterteam angestürmt kommt, um diesen Unfall zu filmen.
Das findet er spannend. Das will er auch. Er kauft sich einen Camcorder und hört den Polizeifunk ab. Und tatsächlich: Beim ersten Fall ist er dabei, er filmt, und er hält gnadenlos drauf. Da kann der Verletzte noch so leiden und bluten. Als er bei einem Nachrichtensender regelmäßig Abnehmer findet, legt er so richtig los. Er wird zum Nightcrawler. Und das komplett ohne Skrupel. Er geht weit, sehr weit.

Ein freier Reporter muss sehen, wo er bleibt. Deshalb muss er immer die besseren Bilder haben als der Konkurrent. Deshalb muss er immer als erster vor Ort sein, besser noch: als Einziger.
Dan Gillroy zeigt in „Nightcrawler“ einen besonders skupellosen Vertreter der Zunft.
Dennoch ist unklar, was Gillroy eigentlich wollte: einen Thriller, ein Drama, eine Satire gar? Der Film bietet von allem ein bisschen, aber irgendwie funktioniert das leider nicht.
Die Story ist zu simpel, um wirklich spannend zu sein. Weder Lou ist sympathisch, noch sein Kollege, und die Polizei ebenfalls nicht. Man weiß nicht, welcher Seite man sich zuschlagen könnte. Gleichzeitig fehlt es der Handlung an Pfiff, am besonderen Etwas.
Klar, der Film provoziert, manchmal macht er wirklich sauer. Aber – ohne das näher erklären zu können – leider wirkt er auch billig. Weil das alles dann doch zu unspannend, zu übertrieben ist.
Da nützt es auch nichts, dass Jake „Glubschauge“ Gyllenhaal durchaus eine gute Leistung hinlegt.

Nightcrawler
USA 2014, Regie: Dan Gillroy
Concorde, 119 Minuten, ab 16
5/10


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