Vor 20 Jahren (106): Und nun die Nachrichten

(105) -> 10.9.2014

Sonnabend, 12. November 1994.
Dass ich neben dem Schreiben auch ein Faible fürs Moderieren habe, erwähnte ich ja bereits. Mit verschiedenen Freunden inszenierten wir hin und wieder eine ganze Fernsehshow ohne Fernsehen oder auch ein aktuelles Feierabendmagazin.
Dann aber hatte ich eine eigene Videokamera, und wir wollten unser Hobby ein Stück professionalisieren.

Die Idee: Wir machen Nachrichten. Das erste Mal am besagten 12. November 1994. Ich dachte mir einen Sender aus, gab ihm den Namen MSK, und geboren waren die „MSK News“.
Die Kamera installierte ich über dem Fernsehbildschirm, den Schreibtisch postierten wir davor. Der Fernseher selbst diente als Teleprompter, denn die Nachrichten waren echt und stammten aus dem damaligen ARD/ZDF-Videotext.
Bevor es losing, wählten wir die Meldungen (also die Texttafeln) aus, die wir verwenden würden.

Unsere News waren aufgeteilt in den Hauptblock, den Kurznachrichten, der Börse, dem Sport und Nachrichten „Aus aller Welt“, später kamen noch Medien-Meldungen hinzu. Zum Schluss gab’s das Wetter.
In den ersten Wochen war alles noch provisorisch, aber es wurde perfekter. Wir bauten zwar keine Kulisse, aber später kamen Schilder hinzu, die wir so in meinem Zimmer platzierten, dass sie passend zum Themenblock immer im Bild zu sehen waren.
Später bekam die Sendung auch eine Titelmusik und Musiken für die Blöcke.
Nicht fehlen durften das oft noch heute übliche lockere Gespräch vor dem Wetter, schließlich hatte die sendung ja eine Doppelmoderation. Irgendwann malte ich auch noch eine riesige Wetterkarte mit dem Deutschlandumriss. Später fuhren wir für die Wettermoderationen immer irgendwo hin und drehten am Havelufer, irgendwo in den Neubauten oder wo auch immer…

Einmal im Monat stellte ich aus den Sendungen, die wir gemacht haben, einen Monatsrückblick zusammen. Der widerum ist auch von uns moderiert worden. Erst zu Hause, dann immer irgendwo draußen.
Die vielen Originalsendungen gibt es nicht mehr, aber die 35 Monatsrückblicke plus zwei Jahres-Best-ofs liegen irgendwo noch auf VHS herum, teilweise überspielt auf DVDs. Die bestehen aus den wichtigsten Nachrichten des Monats, den besten Pannen (natürlich gab es viele Pannen, Lacher und technische Aussetzer) und anderem Schnickschnack.
Gesehen hat das ganze übrigens noch niemand – nur die, die damals daran beteiligt waren. Bis September 1997, dann war Schluss.

Ich bin trotzdem nicht beim Fernsehen gelandet, was ich ein bisschen bedauere. Ich hätte Lust drauf. Immerhin darf ich viermal im Jahr in Kremmen den Brunchtalk und weitere viermal im Jahr die Open Stage moderieren. Das ist doch schon mal was…


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Kommentare

2 Antworten zu „Vor 20 Jahren (106): Und nun die Nachrichten“

  1. […] das Fernsehen sowieso. Schon in den 90ern habe ich mit Freunden fiktive Fernsehsendungen erdacht, Nachrichtensendungen zusammengestellt und mit der Kamera aufgenommen. Es hat sich jedoch nie ergeben, dass ich wirklich mal was beim Fernsehen gemacht habe. Seit langer […]

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