Koschwitz am Wochenende

SA 01.11.2014 | 9.05 Uhr | Hitradio RTL

Als Radiohörer in Brandenburg ist man sehr verwöhnt. Die Vielfalt ist groß, und mit radioeins vom rbb gibt es dort eines der besten Radioprogramme Deutschlands.
Verlässt man das Sendegebiet, wird es schwierig. Es gibt wenig Vergleichbares. Eine Reise nach Sachsen brachte es mal wieder ans Licht.

Mein Versuch, MDR Jump zu hören, scheiterte schon nach wenigen Minuten. Der MDR scheint es sich offenbar zur Aufgabe gemacht zu haben, den schlimmsten Privatdudelfunk noch zu unterbieten. Als dann ein Hörergewinnspiel angekündigt wurde, bei dem 10.000 Euro gewonnen werden konnten (von meinen Gebühren??), wenn irgendein bestimmter Song oder ein bestimmtes Geräusch zu hören ist, da hat es mir gereicht. Diesen Mist muss sich keiner antun.
Dann lieber gleich einen Privatsender.

Ich wechselte zum Hitradio RTL. Sehr viel mehr Niveau hat der Sender zwar auch nicht, aber andererseits nervt er weniger, als man so denkt. Neben der aktuellen Musik laufen auch mal ältere Hits, zur vollen Stunde gibt es einigermaßen vernünftige Nachrichten. Natürlich gibt’s auch dort Gewinnspiele und nervige Höreraktionen, aber das kann man den quotengeilen Privatsendern kaum verübeln. Dem MDR aber schon.

Am Sonnabendvormittag gab es mit „Koschwitz am Wochenende“ sogar einen Hauch Journalismus. Koschwitz, der scheinbar in ganz Deutschland diverse Radiosendungen moderiert (ich vermute mal, er war nicht live bei RTL Sachsen auf Sendung), sprach mit dem USA-Korrespondeten Stephan Strothe über die Ebola-Angst in den USA und mit Comedian Michael Mittermeier über den aktuelles Programm. Beides nicht sehr anspruchsvoll, aber da hört man doch ganz gern zu. Ich mag es, wenn mir Radiosender und -moderatoren irgendwas zu sagen haben, das mehr ist, als zu verkünden, was denn in der nächsten Morningshow passieren wird.


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert