Conchita – Queen of Austria

SO 26.10.2014 | 18.30 Uhr | 3sat

Conchi! Wenn der Papa überlegt, wie er denn nun seinen Sohn nennen soll, der sich den Eltern erstmals als Frau präsentiert, dann ist das ein aufregender Moment für eine Familie.
Conchita Wurst hat im Mai den Eurovision Song Contest 2014 in Kopenhagen gewonnen, und eine Doku des ORF, die 3sat am Sonntagabend zeigte, begleitete die Künstlerin beim langen Weg dorthin: „Conchita – Queen of Austria“.

Mit dem Sieg beim ESC ist die harte Arbeit von Conchita und ihrem Team gekrönt worden. Bei weitem nicht alle Österreicher fanden es toll, von einem Mann vertreten zu werden, der als bärtige Frau auf der Bühne steht. Die Doku zeigt, wie Conchita in einem Café von einem älteren, dicken Mann angesprochen wird, der ihr das auch deutlich ins Gesicht sagt, und der ihr nicht mal die Hand zum Abschied geben will, weil er angeblich so erzogen worden sei. So schlecht erzogen.

Minutiös arbeitete Conchita Wurst an ihrer Karriere. Der spätere ESC-Gewinnersong blieb bis zum Ende geheim, als erstes sang sie ihn vor ihrem engsten Freundeskreis vor. Als Dank dafür, dass die Leute alle so hingter ihr stehen würden, und als Entschuldigung, weil sie kaum noch Zeit habe.
Tom Neuwirth wollte eigentlich nie als Conchita Wurst in seine Heimat. Er wollte das sauber trennen. Selbst seine Eltern haben ihren Sohn noch nie als Conchita gesehen, zumindest außerhalb der Glotze. Aber Conchita bekommt einen herzlichen Empfang. Selbst in der Kneipe des kleinen Ortes schließt man sie in die Arme. Erstaunlich und erfreulich.

Eine spannende Doku, die mehr zeigte, als die Künstlerin auf der Bühne, die ein wenig unnahbar erschien. Dabei ist Conchita Wurst, ist Tom Neuwirth, ein hart arbeitender Mensch, gleichzeitig aber auch warmherzig, locker und witzig.
Hoffentlich war der Song Contest nicht der einzige größere Erfolg, den Conchita Wurst feiern darf.


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