SA 18.10.2014 | 12.10 Uhr | RTL
Ich bin stark suchtgefährdet! Bislang konnte ich mich aber immer noch erfolgreich wehren, die drohende Sucht ignorieren.
Am Sonnabendmittag bin ich kurz schwach geworden – und habe bei RTL anderthalb Folgen „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ gesehen. Am Wochenende laufen alle fünf Folgen, die im Laufe der Woche gelaufen sind, am Stück.
Als „GZSZ“ 1992 gestartet ist, war ich jeden Tag dabei, etwa 800 Folgen lang, bis ich eines freitags beschlossen habe: Das ist meine letzte Folge. Seitdem habe ich nur noch sehr, sehr selten eingeschaltet.
Nun lief bereits Folge 5603, und ich muss zugeben: Immer wenn ich doch mal einschalte oder irgendwo anders mal eine Folge mitbekomme – irgendwie hat’s was.
Die Geschichten sind so simpel gestrickt, dass man sehr schnell mitbekommt, worum es geht. Man braucht nicht mal die Charaktere zu kennen, man erfährt im Laufe von gut zehn Minuten, wo der Hase läuft.
Da gibt es Tuner, der herzkrank ist und ins Krankenhaus muss, nachdem er mit seinem Kumpel unterwegs war. Und es gibt Philip, der junger Assistenzarzt ist und offenbar Medikamente gestohlen hat, was man ihm immer noch anzählt. Und in der betreffenden Folge einen dritten Handlungsstrang, den ich aber nicht so spannend fand.
Die Art, die Geschichten zu erzählen, ist modern, mit cooler Musik, schnell geschnitten. Aber auch oberflächlich. In den 25 Minuten passiert eigentlich viel weniger, als man zuerst denkt. Irgendwelche Nichtigkeiten werden da erzählt, und man hat das Gefühl, die Handlung kommt nicht voran. Gleich erscheint alles auch recht oberflächlich, alles muss schnell. Emotionalen Szenen wird wenig Raum gegeben – in dem Fall die dramatisch-traurigen Szenen um Tuner und seinen Kumpel -, um dann doch noch schnell den anderen Handlungsstrang weiterzuerzählen.
Irgendwie bin schon neugierig, wie es weitergeht. Aber ich will standhaft bleiben, auch wenn ich sicherlich irgendwann mal wieder einschalte. Vielleicht ja Montag schon. Oder nächsten Sonnabend. Oder 2016.
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