Das radikal Böse

Sie sind eigentlich ganz normale junge Männer. Eigentlich.
Sie gehören zu den deutschen Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei, die ab 1941 während des Zweiten Weltkriegs zwei Millionen Juden in Osteuropa erschossen.
Warum macht man so was? Warum wird man zu Tötungsmaschinen? Warum lässt man das zu? Warum ist man dabei? Warum macht man mit?

Die Doku „Das radikal Böse“ versucht das Thema zu ergründen. Wir sehen inszenierte Szenen, wir sehen junge Männer, wir sehen ihnen in ihr Gesicht. Und wir hören das Grauen. Es sind Gedanken aus Briefen und Tagebuchaufzeichnungen, außerdem Auszüge aus Gerichtsprotokollen. Zwischendurch gibt es historische Aufnahmen und Interviews.
Eigentlich ein Thema, das sehr spannend und niederschmetternd zugleich ist. Das Ganze so künstlich und künstlerisch aufzubereiten, funktioniert aber nur bedingt. Die edlen, oft sehr sauberen Bilder sollen den Gegensatz ausdrücken, sie sollen das Gefühl verstärken. Leider funktioniert das nicht wirklich. Die Bilder lassen einen kalt, man möchte eigentlich nur die Augen schließen und zuhören.

Das radikal Böse
Österreich 2013, Regie: Stefan Ruzowitzky
W-Film, 92 Minuten, ab 12
5/10


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