Sechs Monate Abenteuer unter dem südlichen Wendekreis

Torsten Weigel (25) aus Oranienburg startet in zwei Wochen die Tour seines Lebens

MAZ Oranienburg, 6.10.2014

ORANIENBURG
Los geht’s in Windhoek. Weihnachten in Sydney. Frühjahr in Südamerika. Torsten Weigel erfüllt sich einen Lebenstraum. Der 25-Jährige aus Oranienburg tourt für ein halbes Jahr durch drei Kontinente unterhalb des südlichen Wendekreises.
Am 20. Oktober beginnt das Abenteuer mit dem Flug von Frankfurt/Main nach Namibia. Allerdings wird es keine reine Spaßreise. „Ich habe mich entschieden, das als Projekt zu machen“, sagt Torsten. Wir alle haben die Möglichkeit, ihn im Internet dabei zu begleiten. Auf seiner Seite www.weigelontour.com wird er regelmäßig schreiben und Fotos hochladen. Jeden Monat berichtet er außerdem für die Internetseite des Magazins „National Geographic“.

Die Vorbereitungen dafür laufen seit mehr als einem Jahr. Reiseroute festlegen. Sponsoren und Partner suchen. Recherchen über die einzelnen Länder, die er bereist. Und natürlich: Flüge buchen.
Die meiste Zeit, etwa 70 Prozent der Tour, wird Torsten Weigel alleine unterwegs sein. „Für riskante Punkte werde ich aber Begleiter haben, zum Beispiel bei der Wanderung durch Südafrika.“ Auch das Bergwandern birgt Gefahren, die er besser nicht alleine bewältigen will. Für die 1700-Kilometer-Abschlussetappe mit dem Rad quer durch Südamerika, vom Pazifik zum Atlantik, kommt ein Freund dazu, um ihn dabei zu begleiten.
Torsten wird wandern, Rad fahren, mit einem Jeep unterwegs sein, in Australien mit dem Kajak paddeln und natürlich mit dem Flugzeug reisen. Sein Gepäck wiegt etwa 23 Kilo. Er ist schon oft auf Reisen gewesen, deshalb ist das Packen für ihn kein Problem.
In den verschiedenen Ländern will der 25-Jährige auf die Ortsansässigen zugehen, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Er weiß, dass viele der Regionen von rauen Klimaten geprägt sind. Er will rausfinden, wie diese äußeren Bedingungen, zusammen mit den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, das Leben der Menschen beeinflussen? „Ihre Ziele, Ängste, Hoffnungen und täglichen Herausforderungen – ich bin mir sicher, dass ich spannende Geschichten zu hören bekomme“, sagt der Oranienburger. Schon im Vorfeld hat er sich intensiv mit den Ländern beschäftigt. „Aber ich weiß, dass trotzdem Pannen passieren werden, aber um so besser ich vorbereitet bin, desto besser komme ich damit auch klar.“

Neu sind diese Überlegungen für ihn aber nicht. Er war schon in Neuseeland auf Tour und hat einen 6000er-Berg in Südamerika bezwungen. Fit ist er sowieso. Torsten Weigel ist Triathlet, seit einem Jahr spielt er Handball, acht Jahre lang war er beim Judo aktiv.Gerade hat er seine Bachelorarbeit über die Bedingungen des Harz-Triathlons fertiggestellt. Wenn er wieder von seiner Tour zurückkommt, möchte er als Journalist arbeiten. Für die MAZ in Oranienburg schreibt er seit Jahren als freier Mitarbeiter.
Jetzt aber erst mal das große Abenteuer. Angst? „Eher ein gesunder Respekt“, sagt er. „Eine Portion Demut, ich werde unterwegs versuchen, auf dem Teppich zu bleiben.“ Aber Zeit, durchzuatmen, zu genießen und auszuruhen, die wird unterwegs sicherlich auch sein.


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