Kessler ist… Jörn Schlönvoigt

DO 02.10.2014 | 22.45 Uhr | zdf_neo

Ich nehme alles zurück, was ich neulich über das zdf_neo-Talkformat „Kessler ist…“ geschrieben habe. Als vor vier Wochen Folge 1 mit Matthias Steiner zu sehen war, war ich enttäuscht. Ich dachte vorher, dass sich Michael Kessler gleich als sein Talkgast verkleidet, und die beiden eine halbe Stunde reden. Stattdessen war ich ein bisschen gelangweilt vom „Making of“ davor.
Doch ich blieb am Ball – und inzwischen kann ich sagen: Folge 1 war schlicht die schwächste der bisher gelaufenen Folgen.

Inzwischen, nach Folge 5, denke ich ganz anders über „Kessler ist…“. Insbesondere die Folgen mit Markus Kavka und Jörn Schlönvoigt hatten extrem berührende Augenblicke, jede der beiden Folgen aber anders berührend.
Michael Kessler bohrte sich mehr und mehr in das Leben des Musikjournalisten und des Schauspielers. Er traf sich mit seinen jeweiligen Gästen, aber auch mit Freunden und den Eltern.
Und dann standen Kessler und Kavka/Schlönvoigt nebeneinander vor einem Spiegel, und man merkte die Unsicherheit der Gäste – und wie Kessler sie studierte.
Im Gegensatz zur Steiner-Folge war das alles dann doch unheimlich fesselnd.

Und dann auch berührend. Wie Kavka und Schlönvoigt dann vor einer Wand standen, an der haufenweise Fotos von ihnen zu sehen waren. Und wie sie dann dem verkleideten Kessler begegneten. Kavka sprach mit Kavka, Schlönvoigt mit Schlönvoigt. Die beiden waren davon deutlich sichtbar berührt, so richtig angetan.
Als Zuschauer dann zu sehen, wie sie sich gewissermaßen selbst gegenübersaßen, durchaus intime Fragen über sich selbst stellen und von Kessler dann tatsächlich Antworten bekamen, die irgendwie stimmten und nachdenklich machten – es ist packend.

Deshalb war wohl auch nur Folge 1 enttäuschend. Vielmehr ist „Kessler ist…“ dann doch ein sehr sehenswertes Talkexperiment.


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