Eine Frau, die meinen Namen (nicht) kennt

Es gibt im Supermarkt zwei Arten von Kundenfreundlichkeit. Beispiel eins: In einem Oranienburger Einkaufszentrum wird der Kunde immer freundlich gefragt, ob denn alles da war. Wenn ich gut drauf bin, zähle ich dann auf, was ich wieder mal nicht bekommen habe. Und nach einem Blick auf die Bankkarte gibt es dann doch den ganz persönlichen Abschiedsgruß: „Schönen Abend noch, Herr Tiesler.“ Tut mir Leid, aber ich mag das nicht. Diese Art der Ranschmeiße an den Kunden halte ich für vollkommen überflüssig.

Aber es gibt noch das zweite Beispiel. In einem Supermarkt in Kremmen. Die Frau an der Kasse begrüßt Frau Müller. Sie macht das, weil sie Frau Müller kennt, in der Kleinstadt ist das eben so. Frau Müller hatte ein Anliegen, da müsse sie aber morgen noch mal wiederkommen. Gar kein Problem. Gleich danach war Frau Schulze dran, ebenfalls eine Stammkundin. Auch sie ist herzlich begrüßt worden. Mich kannte die Kremmener Kassiererin nicht, weil ich ja nicht in der Stadt wohne. Aber hätte sie mich namentlich begrüßt, dann wäre das wenigstens ehrlich gewesen und nicht so aufgesetzt.


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