Die Staatsaffäre

DI 02.09.2014 | 20.15 Uhr | Sat.1

Die Bundeskanzlerin ist auch nur ein Mensch.
Okay, Angela Merkel lässt das nur manchmal durchblitzen. Aber in dem Sat.1-Film „Die Staatsaffäre“ ging es ja auch nicht um Kanzlerin Merkel, sondern um Kanzlerin Ferres.
Wenn es um ganz doll wichtige Filmprojekte geht, also um echt relevante Stoffe, über die Deutschland nach der Ausstrahlung gefälligst zu sprechen hat, dann ist Veronica Ferres nicht weit.

Am Dienstagabend spielte die Ferres Bundeskanzlerin Bremer. Eine Kanzlerin mit Herz, so eine Frau aus dem Volk. So normal. Und voll öko und mit einer Botschaft. Geradezu zum Knuddeln. Kernkraftwerke? Abschalten! Sofort! Hui, eine tolle Frau, diese Ferreskanzlerin.
Sie, also die Bremer, hatte mal was mit einem hübschen Franzosen, das war 1989. Jetzt aber ist genau dieser Franzose der neue Ministerpräsident, und… ohlala.

Tja, so läuft das in der Politik. Die deutsche Kanzlerin trifft beim Politgipfel nachts in einer Pension den französischen Ministerpräsidenten in der Küche – weil sie beide nicht pennen können. Ja, is‘ klar. Und viel zu tun scheint die Filmferreskanzlerin auch nicht zu haben, wenn sie am Abend mal fix mit dem Franzosen zu einem Schäferstündchen entfleuchen kann.
Die Romanze, die eigentlich eher eine Groteske war, schrammte ganz knapp an der Dämlichkeit vorbei. Und das auch, weil Veronica Ferres ihrer Kanzlerin eine leider sehr langweilige Hülle verlieh.
So eine Geschichte hätte wesentlich mehr Potenzial für eine Politstory voller Verwicklungen gehabt. Stattdessen setzte uns Sat.1 einen Schenkelklopferfilm vor. Selbst Sat.1 hatte das schon mal besser drauf.


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