Robert Gwisdek gehört zu den interessantesten Nachwuchsschauspielern, die Deutschland hat. Wenn er in einem Film mitspielt, kann man sich sicher sein, dass er etwas Besonderes aus seiner Rolle macht.
Und jetzt schreibt er auch noch.
Und wenn Robert Gwisdek ein Buch schreibt, dann ist völlig klar, dass es ebenfalls etwas Besonderes ist.
Es geht um Igor. Igor ist anders. Er ist merkwürdig. Er beschäftigt sich mit Kreisen, mit dem Nichts. Er verliebt sich in Alma, aber als sie stirbt, ist Igors herz endgültig gebrochen. Er schließt sich 100 Tage lang in einem Keller ein, und seine Welt scheint mit seinen Träumen und Gedanken zu verschwimmen.
Und das gilt auch für den Text. Was ist Fantasie, was ist Träumerei? Wo endet die Realität, wo ist sie überhaupt?
Fast möchte man fragen: Worum geht es da überhaupt?
Die 28-seitige Vorgeschichte erscheint leider recht lustlos runtergeschrieben. Dort berichtet der Autor, wer dieser Igor ist oder sein könnte. Sein Weg vom Kind zum jungen Mann. Die lange Passage zieht leider nicht wirklich in den Bann.
Im Folgenden haben die meisten der verschiedenen Kapitel jedes für sich aber etwas Reizvolles. Gwisdek spielt mit der Fantasie, erzählt surreale Storys, vermischt sie mit Begebenheiten, die auch im wahren Leben geschehen könnten.
Doch zusammengenommen lässt einen das Geschehen dann doch irgendwie kalt, man wartet leider umsonst auf irgendeine Auflösung. Man hat das Gefühl, dass es da ein Rätsel gibt und bekommt keine Antworten.
Ich habe durchaus Respekt vor der Leistung, sich so eine Geschichte ausdenken. Leider kann ich eher wenig damit anfangen.
Robert Gwisdek: Der unsichtbare Apfel
KiWi, 359 Seiten
5/10
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