Robert Gwisdek: Der unsichtbare Apfel

Robert Gwisdek gehört zu den interessantesten Nachwuchsschauspielern, die Deutschland hat. Wenn er in einem Film mitspielt, kann man sich sicher sein, dass er etwas Besonderes aus seiner Rolle macht.
Und jetzt schreibt er auch noch.
Und wenn Robert Gwisdek ein Buch schreibt, dann ist völlig klar, dass es ebenfalls etwas Besonderes ist.

Es geht um Igor. Igor ist anders. Er ist merkwürdig. Er beschäftigt sich mit Kreisen, mit dem Nichts. Er verliebt sich in Alma, aber als sie stirbt, ist Igors herz endgültig gebrochen. Er schließt sich 100 Tage lang in einem Keller ein, und seine Welt scheint mit seinen Träumen und Gedanken zu verschwimmen.

Und das gilt auch für den Text. Was ist Fantasie, was ist Träumerei? Wo endet die Realität, wo ist sie überhaupt?
Fast möchte man fragen: Worum geht es da überhaupt?
Die 28-seitige Vorgeschichte erscheint leider recht lustlos runtergeschrieben. Dort berichtet der Autor, wer dieser Igor ist oder sein könnte. Sein Weg vom Kind zum jungen Mann. Die lange Passage zieht leider nicht wirklich in den Bann.
Im Folgenden haben die meisten der verschiedenen Kapitel jedes für sich aber etwas Reizvolles. Gwisdek spielt mit der Fantasie, erzählt surreale Storys, vermischt sie mit Begebenheiten, die auch im wahren Leben geschehen könnten.
Doch zusammengenommen lässt einen das Geschehen dann doch irgendwie kalt, man wartet leider umsonst auf irgendeine Auflösung. Man hat das Gefühl, dass es da ein Rätsel gibt und bekommt keine Antworten.
Ich habe durchaus Respekt vor der Leistung, sich so eine Geschichte ausdenken. Leider kann ich eher wenig damit anfangen.

Robert Gwisdek: Der unsichtbare Apfel
KiWi, 359 Seiten
5/10


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Kommentare

5 Antworten zu „Robert Gwisdek: Der unsichtbare Apfel“

  1. ThomasS

    Noch so ein Sohn namens Robert, der im Leben nix gebacken bekommt, was!

    Robert Glatzeder schaut gut aus und seinem berühmten Vater Winfried wenigstens halbwegs ähnlich, kann aber auchz nicht wirklich in dessen Fußstapfen treten!

    Ehrlich gesagt, ich würde mein Kind nicht Robert nennen wollen!
    Das heißt doch soviel wie „Ruhmesglanz“.
    Also entweder ganz oder gar nicht!
    Wir kennen Robert Mitchum, Robert Redford, Robert Rodriguez!
    Wen wir nicht kennen, sind all die anderen Roberts, die es nicht geschafft haben! Manche dürften es ein Leben lang versucht haben!

    Dann lieber einen entspannten Namen, wie z.B. Felix.
    Das heißt „Der Gückliche“.
    Oder Matthias.
    Wen seine Eltern Matthias nennen, soll der Welt ein Geschenk sein.
    Super!

    Wie kommst denn du damit klar?
    Heißt du gern Robert?

    Meine kleine Schwester sollte Beate heißen, d.i. „die Glückliche“.
    Wenn ich zynisch wäre, würde ich sagen, dass sie ihr namensprogramm voll erfüllt hat. Sie durfte sich bereits nach 3 Monaten wieder verabschieden.

    Oder meinetwegen auch Holger.
    Wenn ich einen Sohn hätte und wollen würde, dass er sich im Leben durchkämpft, würde ich ihm den namen Holger geben.
    Das heißt m.W. „der von der Insel kam und mit dem hohlen Speer kämpft“.
    Der Fernsehkritiker soll sich darauf aber bloß nix einbilden!
    Ich lernte in meinem Leben mehrere Holgers kennen und sie waren alle okay!

    Lars hingegen ist fast noch schlimmer als Robert!
    Das kommt von „Lauretius“, was soviel heißt wie „der mit dem Lorbeerkranz“.
    Entsprechend arrogant waren die Leute dann auch drauf, die so hießen!

    Volker!
    Keine Ahnung, was der Name bedeutet, aber ich würe meinen Sohn gern Volker nennen wollen. Das klingt. Und meine Tochter würde ich Sabine nennen. Besser noch Silke-Sabine. Als Jugendlicher dachte ich noch an Nanmen wie Richard oder Jutta. Klingt auch. Schade eigentlich, dass wir nimmer im 18. Jahrhundert leben. Dann hätte ich eine zahlreiche Kinderschar, und alle diese Namen hätten ihren Mann oder ihre Frau gefunden. Selbst wenn ich jede 2. Namensgebung der Kindsmutter überlassen hätte.

    Ein Name, den ich meinem Kind keinesfalls zumuten würde, wäre KAI!
    Das klingt schon von vornherein so nach „Kopf ab“.
    Sag mal „Kai!“ und mach dabei die Geste des Halsabschneidens.
    Passt, oder?!?

    In meinem ganzen Leben habe ich nur einen einzigen Kai kennen gelernt, der okay war, und das war in der Grundschule. Außerdem schrieb der sich Kay mit y. Alle anderen, die mir als KAI über den Weg gelaufen sind, konnte man vergessen! Das waren durchweg echte assholes!

    Wie heißen denn deine Kinder bzw. welche Namen würdest du ihnen geben?

  2. RT

    Welchen Namen hat deine Meise?

  3. ThomasS

    http://youtu.be/2KODZtjOIPg

    Als ich schrieb, ich würde nicht mehr schreiben,
    schrieb an mich schon lange niemand mehr.
    Was, so dacht ich, nützt dann wohl mein Dasein
    in des Bloglands sonstigem Verkehr?

    An jenem Tag, mein Freund,
    hab ich die Welt beweint,
    die Sonne schien, die Menschen schienen froh,
    Die Welt, sie freute sich
    Die Welt war ärgerlich
    Die Welt, sie war zum letzten Male so!

    Manche wünschen, dass ich mich verpisse,
    andere möchten mich am Pranger seh’n
    Sagt hier jemand, dass er mich vermisse,
    ist es um den Armen rasch gescheh’n.

    Ist das die Welt, mein Freund
    die du die du dir einst erträumt?
    Ist das die Welt, in der das leben lohnt?
    Da wird wer ausgegrenzt
    Auf dass sein Gegner glänzt
    Als ob der Mächtige euch Duckmäuser dann schont!

    Ich, mein Lieber, hab nix zu verlieren
    gelte ohnehin der Welt als Arsch.
    Ist mal jemand freundlich – jede Wette:
    Gibt der sich bald nach Vorschrift extra barsch!

    Ist das die Welt, mein Freund
    die du die du dir einst erträumt?
    Ist das die Welt, in der das leben lohnt?
    Da wird wer ausgegrenzt
    Auf dass sein Gegner glänzt
    Als ob der Mächtige euch Duckmäuser dann schont!

    Was ist die Welt noch wert
    Wenn alles sich verkehrt?
    Wenn die Gemeinheit sauber triumphiert?
    Der Denunziant ist hip.
    Wer andere mobbt, ist cool.
    Als wär das nicht die Hölle hier auf Erd!

    An jenem Tag, mein Freund,
    hab ich die Welt beweint,
    die Sonne schien, die Menschen schienen froh,
    Die Welt, sie freute sich
    Die Welt war ärgerlich
    Die Welt, sie war zum letzten Male so!

    Wenn von irgendwo die Trommeln dröhnen.
    Hab ich erstmal Angst (wer hätt‘ die nicht?)
    Gilt’s doch nicht den Reichen und den Schönen.
    Bin der, dem es gilt, womöglich ich?

    So schlimm kann keiner sein
    dass jedermann vereint
    sich sagt: O Nein, was ist der bös!
    Und steht das dennoch an,
    so glaub ich nicht daran!
    Ich glaube eher an künstliches Getös!

    So schlimm kann keiner sein
    dass jedermann vereint
    sich sagt: O Nein, der ist doch nix als bös!
    Und steht das dennoch an,
    so glaub ich nicht daran!
    Ich glaube eher an künstliches Getös!

    Doch wenn das Getöse einst verklungen,
    Wenn der Staub sich legt … was wird dann sein?
    Wird der Hass, der heute noch besungen,
    Dann jedem gelten, der da ist allein?

    Ich will nicht seh’n, mein Freund,
    Dass du so lebst, mein Freund.
    Frei sollst du sein und doch mir zugetan.
    Wenn bald die Bombe fällt
    geht eh in Schutt die Welt.
    Was wird dann sein, sag du, was wird dann sein?

    An jenem Tag, mein Freund,
    hab ich die Welt beweint,
    die Sonne schien, die Menschen schienen froh,
    Die Welt, sie freute sich
    Die Welt war ärgerlich
    Die Welt, sie war zum letzten Male so!

  4. ThomasS

    Wenn mein Vater krass drauf war, hat er zu mir gesagt:
    „Du denkst wohl, du hast es nicht nötig, was?“

    Mitunter denke ich, es ist ganz gut, dass ich keine Kinder habe.

  5. Lydi

    @ThomasS: Bist du mit dir selbst nicht im Reinen oder warum verteilst du sone überflüssigen Giftspritzen?

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