ZAPPER VOR ORT: Massive Attack in Berlin

SA 05.07.2014 | Berlin, Tempodrom

Wenn man in ein Konzert einer Band geht, die man gern hört, dann erwartet der Fan nicht zwingend, dass die Songs eins zu eins so gespielt werden, wie sie von der CD bekannt sind. Wenn aber die Lieder gar nicht mehr erkennbar sind und einen völlig anderen Charakter bekommen, dann macht es einfach keinen Spaß.
So ging es mir bei Massive Attack.

Ich war schon mal bei einem Massive-Attack-Konzert, aber daran musste mich ein Freund erst erinnern. Und während des Auftrittes der Band im Berliner Tempodrom, wusste ich auch, warum: Ich habe die Songs von der CD noch nie live gehört. Jedenfalls nicht so.
„Teardrop“ beispielsweise ist einer der schönsten Songs von Massive Attack. Ich habe ihn live überhaupt erst erkannt, als die Sängerin einsetzte. Sie säuselte das Ding aber so gelangweilt herunter, dass es keine Freude war. Die zärtlichen Elektro-Orgel-Melodie ist live durch harten Bass ersetzt worden. Hat leider gar nicht gepasst.
So ging es mit vielen der Lieder.
Klar, live wird an der Musik gern mal was verändert, sonst könnten sie ja gleich das Playback anschmeißen. Aber ich möchte den Song wenigstens noch wiedererkennen.

Massive Attack spielte seine Songs herunter, die Sängerin verließ die Bühne immer wieder grußlos. Nach 45 Minuten ist das Berliner Publikum begrüßt worden, nach nur 70 Minuten mussten sich die Leute eine Zugabe erklatschen. Nach 90 Minuten war alles zu Ende.
Das war schon sehr enttäuschend. Selten hat mich ein Konzert so wenig erreicht und mitgerissen.
Ich kann Massive Attack nun wohl endgültig von meiner Muss-man-live-gesehen-haben-Liste streichen.


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