Sorry, Wahlvolk und auf Wiedersehen!

Wo fängt eigentlich Wählertäuschung an?
Eberhardt Schmidt war lange Ortsvorsteher von Wensickendorf. Dass er den Job abgeben wird, war klar. Zur Kommunalwahl trat er trotzdem an, die Wensickendorfer konnten ihn in den Ortsbeirat wählen. Er bekam die zweitmeisten Stimmen, ist also gewählt worden.
Nun aber ist ihm ganz plötzlich eingefallen, dass er gerne eine Verjüngung des Gremiums hätte. Er nahm das Mandat nicht an, es gibt nun einen Nachrücker.
Das ist natürlich clever: Ein bekanntes Mitglied der Dorfgemeinschaft sammelt noch mal ordentlich Wählerstimmen, um danach den Abgang zu machen und irgend jemand anderes ranzulassen, der von den Leuten aber gar nicht gewählt worden ist.
Ich finde: Das ist Wahlbetrug.
Laut einem Bericht des „Oranienburger Generalanzeigers“ ist das einigen Wensickendorfern – völlig zurecht – sauer aufgestoßen. Schmidt saß im Publikum und schwieg.

Aber auch anderswo in Oberhavel sind Wähler getäuscht worden. In Hennigsdorf stellte sich Bürgermeister Andreas Schulz zur Wahl für das Stadtparlament und kassierte für die SPD viele Stimmen. Dabei darf er das Mandat gar nicht antreten. Als Bürgermeister ist er sowieso Teil des Stadtparlamentes.
Ich finde: Das ist Wählerbetrug.

In Liebenwalde trat Landrat Karl-Heinz Schröter für die SPD und den Kreistag an. Auch er sammelte viele Wählerstimmen, aber auch er darf sein Mandat als amtierender Landrat nicht antreten. Schröter sagt, er wolle mal testen, wie er so ankomme im Volk. Aha.
Ich finde: Das ist Wählerbetrug.

Aber wen interessiert das schon?!


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Kommentare

3 Antworten zu „Sorry, Wahlvolk und auf Wiedersehen!“

  1. RT

    Ich denke, der Wähler beschäftigt sich nicht im Detail damit, ob Schulz und Schröter überhaupt zur Wahl stehen dürfen. Das kann man ihm auch nicht wirklich zum Vorwurf machen.
    Ich finde es nur seltsam, dass so etwas vorher nicht unterbunden wird.

    Im Fall Schmidt wussten die Wähler ja nicht, dass der das Ortsbeiratsmandat zurückgeben will. Da war ja nur klar, dass er nicht mehr Ortsvorsteher sein möchte.

  2. Daniel langhoff

    sorry das ich erst jetzt antworte , ich bin ja direkt involviert und kann nur bestätigen das diese Art der wählertäuschung Methode hat: wir als FDP Oranienburg haben nur Kandidaten für die Gremien aufgestellt in denen sie auch antreten werden und wollen und damit (leider) auf viele Stimmen unbewusst verzichtet, wir sind eben politisch Anfänger und lange nicht abgebrüht genug! Die Story in wensickendorf hat den Nebengeschmack dass es leider bis heute geleugnet wird und keiner der beteiligten Personen rede und Antwort steht, sich aber immer noch so aufführen als ob alles beim alten wäre! Dazu kommt das im Fall hennigsdorf Herr Schulz nicht viele sondern gigantische 8.100 Stimmen auf sich vereinte!!!!! Damit sind (ich erinnere mich dunkel)14 Abgeordnete der spd in die SVV eingezogen wovon glaube 3 oder 4 mit wenigen hundert Stimmen nun in Gremien sitzen und über wohl und wollen entscheiden und ganz nebenbei hunderte von Euro für dieses Ehrenamt erhalten die völlig überzogen sind und die dort nichts zu suchen haben!! Aber lassen wir das, es findet sonst kein Ende…leider machen das alle und das zu ändern wird dauern aber es lohnt und ich persönlich werde es versuchen wie auch meine Parteifreunde in Oranienburg..

  3. RT

    Inwiefern habt ihr bewusst auf Stimmen verzichtet? Wer wäre denn so ein Zugpferd gewesen?

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