Im Galopp! Nur raus aus Lichtenberg!

Das war echt knapp! Gerade fuhr ich durch das Dorf Lichtenberg, einem Ortsteil von Neuruppin, als von rechts plötzlich drei Pferde auf die Straße rannten. Sie müssen ausgebüxt sein, denn die Leute, die da am Straßenrand standen, machten einen etwas ratlosen Eindruck. Ob sie die Pferdebesitzer waren, war nicht erkennbar. Allerdings waren sie dafür widerum ein wenig zu unaufgeregt.

Die Situation jedenfalls war gefährlich, denn die Tiere machten einen sehr nervösen Eindruck, sie rannten unkontrolliert auf der Straße umher.
Ein Vorbeifahren war unmöglich. Vorsichtig und in großem Abstand fuhr ich hinter den Tieren her. In der Hoffnung, dass sie nicht plötzlich umkehrten. Hinter mir bildete sich schon ein kleiner Stau, was für Lichtenberg sicherlich eher ungewöhnlich ist.

Die Pferde rannten raus aus dem Dorf. Nur raus aus Lichtenberg – das war wohl ihre Devise. Im Trapp rannten die drei die schmale Landstraße entlang.
Für den Gegenverkehr war die Sache noch komplizierter. Sie konnten im grunde nicht ausweichen. So kam dann auch ein Auto in recht hoher Geschwindigkeit auf die Pferde zu. Der Fahrer nutzte die kleine Lücke und donnerte an den Tieren vorbei. Das war sehr knapp und hätte schlimm ins Auge gehen können.

Und weiter ging’s, im Getrappel Richtung Radensleben, und ich und die anderen tuckerten langsam hinterher. Inzwischen näherten sich von vorn ein weiteres Auto und ein Bus. Das Auto stoppte mit Warnblink. Und der Fahrer schien die beste Idee gehabt zu haben: hupen.
Die Pferde schwenkten nach links ab und rannten aufs Feld. Dort legten sie so richtig los und rannten den Staub hinter sich herziehend in die Prärie.
Was aus ihnen wurde, konnte ich nicht mehr verfolgen. Der Verkehr aber war wieder frei.


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