Berliner Gäste strömten in die Region

„48 Stunden Kremmen“: Busse waren zwischen Sommerfeld, Flatow, Schwante, Vehlefanz und Velten unterwegs

MAZ Oranienburg, 2.6.2014

KREMMEN/OBERKRÄMER
Eva-Maria Otto wirft noch mal einen Blick in ihren Flyer. „Mir gefällt das alles sehr gut hier“, sagt sie. Sie ist aus dem Berliner Bezirk Friedrichshain zur Schmiede nach Schwante gekommen und hat sich mit dem Schmied Dieter Blumberg unterhalten. Als nächstes möchte sie zur Mühle nach Vehlefanz. Auch in der Kirche in Flatow war sie bereits. „Die fand ich sehr schön“, sagt sie und lächelt. Und überhaupt, sie werde noch mal wiederkommen, um sich das Schloss in Groß-Ziethen anzusehen.

Die von der Stadt Kremmen und dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) initiierte Aktion „48 Stunden Kremmen“ führte Eva-Maria Otto in die Region. Mit dem Regionalexpress kam sie nach Kremmen. Am dortigen Bahnhof starteten zwei Buslinien. Eine führte nach Sommerfeld, die andere über Flatow, Staffelde, Groß-Ziethen, Schwante und Vehlefanz zum Veltener Ofenmuseum. Besonders am Sonnabendvormittag strömten die Menschen aus den Zügen in die Busse. „Wir dachten, das verteilt sich mehr“, sagte Charlott-Luise Stolzenberg, in Kremmen verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit. Sie zählte allein am ersten Vormittag schon mehr als 700 Gäste, bis zum Sonnabendnachmittag seien es etwa 1200 gewesen. Am Sonntag lag die Zahl etwas niedriger. „Für uns ist das ein großer Erfolg“, so Stolzenberg.

Albert Kleye von den „Freunden der Kulturschmiede“ in Schwante war am Sonnabend überrascht vom Zuspruch. „Wir wussten ja gar nicht so genau, was da auf uns zukommt.“ Für die Vereinsmitglieder war das Wochenende mit großem Aufwand verbunden, „aber wir machen das ja gern.“ Für die Schmiede sind solche Aktionstage aber wichtig. „Es kommt immer wieder vor, dass Berliner erneut zu uns kommen und uns ansprechen“, so Kleye.

An der Mühle in Vehlefanz ist am Wochenende extra eine Sonderhaltestelle für die Busse eingerichtet worden. „Die Gäste aus Berlin wollen vor allem Historisches über die Mühle wissen“, erzählte Hartmut Müller vom Vehlefanzer Heimatverein.
Auch Sigrun Franke aus Berlin-Spandau sah sich am Sonnabendnachmittag dort um. „Ich bin von Schwante aus den Mühleseeweg entlang gewandert“, erzählte sie. „Das war wunderschön.“ Sie findet es gut, dass die Dorfbewohner bei der Aktion mitgemacht, Kuchen gebacken und Auskünfte erteilt haben. Bislang kannte sie die Region noch nicht, wollte aber unbedingt wiederkommen. „Die Felder, die Wiesen, der Wald und zwischendurch die Alleen – herrlich!“

Ein wenig Kritik ist aber auch laut geworden. Insbesondere am Sonnabendvormittag waren die Busse unpünktlich und überfüllt. Irritationen gab es, weil das Schloss in Groß-Ziethen nur am gestrigen Sonntag an der Aktion teilnahm und die Kirche in Staffelde erst am Nachmittag öffnete.
„Das ist allerdings eine sehr schöne Kirche“, so Ingrid Brose. Sie war aus Berlin-Marienfelde nach Staffelde gekommen. „Sie ist schlicht, aber alles ist so schön und liebevoll restauriert, das gefällt mir.“
Ein paar Kilometer weiter, in Flatow, sieht sich Irene Böhm aus Nieder Neuendorf mit ihrem Enkel Niklas die Kirche an. „Die lebt, die Kirche“, sagt sie. „Hier wird das Alte mit dem Neuen sehr gut verbunden.“ Karlheinz Sandow vom Gemeindekirchenrat führte Irene Böhm herum. „Wir freuen uns, wenn wir den Gästen unser Haus zeigen können“, sagte er.

Viele der Gäste am Sonnabend sagten, dass sie am Sonntag noch mal wiederkommen wollen. Diese Beobachtung hat Charlott-Luise Stolzenberg gemacht: „Wir haben einige schon bekannte Gesichter wiederentdeckt“, sagte sie gestern Nachmittag.


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