Stereo

Es kommt nicht oft vor, dass man einen deutschen Film sieht und denkt: Der könnte auch genauso von Hollywood produziert worden sein. Würde in „Stereo“ statt Jürgen Vogel zum Beispiel Ryan Gosling die Hauptrolle spielen und wäre er made in USA, wäre die Aufmerksamkeit sicherlich sehr viel höher.
So taucht „Stereo“ nach dem Startwochenende nicht mal in der Kino-Top-10 auf. Das ist traurig, allerdings scheint der Film mit nur wenigen Kopien angelaufen zu sein.
Traurig ist das deshalb, weil „Stereo“ unbedingt sehenswert ist, ein echter Höhepunkt aus deutschen Landen.

Erik (Jürgen Vogel) lebt seit kurzem auf dem Land und betreibt eine kleine Motorradwerkstatt. Eine Freundin (Petra Schmidt-Schaller) hat er auch. Alles könnte gut sein, wenn er nicht plötzlich verfolgt würde. Er heißt Henry (Moritz Bleibtreu), er spricht mit Erik, und nur Erik kann ihn sehen und hören. Und Erik kennt ihn, er weiß: Dass Henry da ist, kann nichts Gutes bedeuten. Die Vergangenheit holt ihn ein.

Wer ist gut, und wer ist böse? Das ist in Maximilian Erlenweins Film sehr lange nicht klar. Was es mit Henry auf sich hat, bleibt lange ein Geheimnis. Aus einer beschaulichen Geschichte wird aber sehr schnell ein rasanter, spannender Thriller mit unerwarteten Wendungen.
Die Auflösung am Ende, was es eigentlich mit Erik auf sich hat, ist zwar nicht so ganz gelungen, aber das trübt den Gesamteindruck kaum. Die Geschichte ist stark, wie sie aufgebaut ist, fesselt den Zuschauer. Die Darsteller, allen voran Vogel und Bleibtreu, spielen hervorragend. Hinzu kommen ein fanastischer Soundtrack und ein mitreißendes Sounddesign.
Dieser Film hat wahrlich mehr Aufmerksamkeit und höhere Zuschauerzahlen verdient!

Stereo
D 2013, Regie: Maximilian Erlenwein
Central Film, 94 Minuten, ab 16
9/10


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert